Essen. Das bis Oktober gesperrte Wehr des Baldeneysees verärgert bei schönstem Frühlingswetter viele Ausflügler. Der Ruhrverband beteuert, dass die Arbeiten bei über fünf Grad vorgenommen werden müsste.
Petrus meint es gut, der Ruhrverband nicht. Das ist der Eindruck, den viele Ausflügler hatten, die es am Wochenende bei schönstem Sonnenschein an den Baldeneysee zog. Denn wer den See am Stauwehr überqueren wollte, stieß auf Absperrungen und ein unmissverständliches Schild: Wegen Bauarbeiten sei der Übergang bis Oktober gesperrt.
„Warum machen die das mitten in der Saison“, fragt Stephan Läken, der von der heimischen Margarethenhöhe am Samstag zur großen See-Rundfahrt gestartet war. Nun steht er verdrossen an der Sperre und wundert sich, „dass die nicht wenigstens einen schmalen Durchweg auf dem Wehr gelassen haben“. Die, das sind die Verantwortlichen vom Ruhrverband. Dessen Pressesprecher Markus Rüdel ist auf den Unmut der Bürger durchaus vorbereitet: „Natürlich bleibt die Empörung nicht aus, wenn wir so eine sensible Stelle schließen.“ Darum habe die „Weiße Flotte“ einen Fährbetrieb organisiert, der am kommenden Samstag starten werde (siehe Kasten).
Christian Moderegger lebt zwar in Mülheim, kennt sich als Ex-Rüttenscheider aber zum Glück bestens aus. Trotzdem ärgert er sich über den „Schildbürgerstreich“ des Ruhrverbandes: „Der Baldeneysee ist das wichtigste Naherholungsgebiet. Bei so einem Wetter sind hier Tausende zu Fuß, mit dem Rad oder Inlinern unterwegs.“
Die meisten nehmen die Sperrung am Ende - wie Moderegger selbst - sportlich und radeln/laufen über die Werdener Brücke. Andere sind ohnehin zum Erholen gekommen und belagern die Bootsstege rund ums Wasser. Oder sie machen am Sonntag eine erste Bootstour auf dem See: Wegen des schönen Wetters hatte die „Weiße Flotte“ ihren Saisonstart spontan vorverlegt.