Zum neunten Mal trafen sich Liebhaber der französischen Automobile auf dem Gelände der Dampfbierbrauerei

Borbeck.

In eine andere Zeit zurückversetzt wurde am Wochenende das Gelände der Dampfbierbrauerei. Enten-Klassiker und Liebhaber der französischen Lebensart trafen sich zum neunten Mal zum Erfahrungsaustausch. Neben Tipps zur Restauration und Pflege der Blechkisten aus den 50er bis 80er Jahren zeigten sich die Besucher begeistert über den Einfallsreichtum der Bastler. Angefangen bei kleinen Plastikenten im Kühlergrill bis zu komplett mit Teddyfell überzogenen Enten, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Erstmals konnten - neben Citroen - auf der Veranstaltung auch andere französische Automarken, von Renault, Peugeot bis hin zu Simca oder Matra, begutachtet werden.

„Am Anfang war es ein reines Ententreffen", berichtet Veranstalter Uwe Wybiralla (53). Er konnte immer wieder neue Enten-Liebhaber verzeichnen, und so wuchs die Veranstaltung von Jahr zu Jahr. Die Idee, diese Treffs auf dem Gelände der „Dampfe" zu veranstalten, sei vor ungefähr neun Jahren auf einem Ententreffen entstanden. „Damals fanden diese Festivals noch auf einer Wiese statt und es gab weder eine Toilette noch Gelegenheiten sich Essen zu kaufen", weiß Wybiralla, der sich seine Ente 1998 kaufte. Dieser Zustand musste sich in seinen Augen ändern. Neben Tombola und Live Musik gibt es nun auch einen Stand mit Gegrilltem, um für das leibliche Wohl der Aussteller und Besucher zu sorgen.

Liebhaber der Autos wissen dies zu schätzen und nehmen viele Kilometer auf sich, um dabei zu sein. Neben vielen deutschen Austellern sind auch Holländer und Franzosen vertreten, die zum Erfahrungsausstausch mit ihren fast 40 Jahre alten „Lieblingen" anreisten. Josef Lepper (54) und Wolfgang Hölmer (58) aus Halle sind nicht nur Nachbarn sondern auch begeisterte Bastler und präsentieren ihre „Schmuckstücke" stolz. „Ich wurde von dem Fieber durch meinen Nachbarn angesteckt und mittlerweile zum zweiten Mal hier", berichtet Josef Lepper schmunzelnd mit Blick auf Wolfgang Hölmer. Bei dem Weltententreffen vor zwei Jahren sei er mit seiner 28 PS-Ente sogar bis nach Schweden gefahren.

Sein Gefährt hat Lepper in mühevoller Kleinarbeit auseinander genommen und zu einem Pick-Up umgebaut. „Fast 700 Stunden hat mich das Ganze gekostet", berichtet er über sein zeitaufwändiges Hobby. Das Schöne an der Ente sei laut Lepper die Schlichtheit und alles damit machen zu können. „Jedes Auto kann zu einem Einzelstück werden."

Das können Besucher des Festivals bestätigen. Enten in schlichten matten Rottönen, neu lackiert mit Zigaretten Werbung, tiefergelegt in auffälligem Grün als Rennmobil, mit Airbag oder als fahrende französische Flagge. Jedes noch so kleine Detail wird liebevoll gezeigt und weckt das Interesse. „Eigentlich feier ich einen Geburtstag in der Dampfbierbrauerei, bin dann allerdings neugierig auf die Autos geworden", erzählt Klaus Joppek, der an den Enten vorbeischlendert. Ein neues Hobby hätte er dadurch nicht für sich entdeckt, findet das Ganze aber trotzdem interessant.

Abgerundet wird das Festival von der Live Band „Laut und Lästig", die zum wiederholten Mal Rock-Klassiker zum Besten gaben. Der Besucher wurde durch das Ambiente der Dampfe, der Atmosphäre der Vergangenheit und durch die freundlich-fröhliche Stimmung in eine andere Zeit versetzt - die Enten-Klassik.