Essen. .
Ein 19-jähriger Mann muss sich wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Essen verantworten. In Stoppenberg und Katernberg soll er im Herbst 2010 in kurzer Zeit drei Frauen angegriffen und teils lebensgefährlich verletzt haben.
Den möglichen Tod seiner Opfer soll er bewusst in Kauf genommen, deshalb klagt die Staatsanwaltschaft Essen einen 19-Jährigen wegen versuchten Mordes an. Innerhalb weniger Tage im Herbst vergangenen Jahres soll der Angeklagte in Stoppenberg und Katernberg drei Frauen attackiert und teils lebensgefährlich verletzt haben. Seinen Opfern lauerte der mutmaßliche Täter beim Nachhauseweg in der Straßenbahn auf.
Der Angeklagte flüchtete September 2010 aus Rumänien - er versuchte, einer Haftstrafe in seinem Heimatland zu entgehen - nach Deutschland und kam mit Hilfe seiner Tante nach Essen. Seinen ersten Überfall soll der 19-Jährige, der als Aushilfe in einer Pizzeria jobbte, am 11. Oktober begangen haben: Gegen 20.30 Uhr folgte er einer 20-Jährigen auf ihrem Nachhauseweg in Stoppenberg, ohne von ihr bemerkt zu werden. Als sich die Frau auf der Straße „Im Streb“ befand, griff der Täter sie von hinten an und riss sie zu Boden. Er trat ihr mehrfach gegen den Kopf - die Frau verlor das Bewusstsein. Im Anschluss nestelte der Täter an der Kleidung des Opfers. Nach der Attacke flüchtete der Täter. Die Frau musste mehrere Tage stationär im Krankenhaus verbringen.
15-Jähriger nachgestellt
Bereits einen Tag später schlug der Täter ein zweites Mal zu. Um kurz nach neun Uhr abends folgte er einer 15-Jährigen an der Haltestelle Abzweig Katernberg aus der Straßenbahn. Kurz bevor sie zuhause ankam, griff der Täter sie von hinten an, hielt ihr Mund und Nase zu und warf sie zu Boden. Danach trat er ihr mehrfach gegen den Kopf und in das Gesicht, bis sie das Bewusstsein verlor. Wie das erste Opfer wurde auch sie teilweise entkleidet. Der Angeklagte raubte der Schwerverletzen unter anderem ein Mobiltelefon und ein Portemonnaie. 20 Minuten nach dem Überfall wurde das Opfer von einer Zeugin entdeckt und in das Vinzenz- Krankenhaus in Essen gebracht. Ein Notarzt kümmerte sich um die 15-Jährige.
Sein drittes Opfer soll der Angeklagte am 14. Oktober 2010 gefunden haben: Er soll einer 37-Jährigen ab der Straßenbahnhaltestelle am Vincenz-Krankenhaus in Essen-Stoppenberg gefolgt sein. Auf dem Verbindungsweg zwischen der Hubert-Bolling-Straße und der Essener Straße packte sie der Angeklagte von hinten an den Schultern, riss sie zu Boden und trat ihr heftig gegen den Kopf, so dass die Frau sofort das Bewusstsein verlor. Sie erlitt durch die Tritte lebensgefährliche Verletzungen. Der Täter entkleidete auch diese Frau teilweise, durchsuchte sie und nahm ihr das Portemonnaie mit 70 Euro ab. Sie wurde später von einem Ehepaar blutüberströmt und bewusstlos gefunden und mit einem Rettungswagen ins Vinzenz-Krankenhaus Stoppenberg gebracht. Sie musste zwei Wochen stationär behandelt werden.
Acht Verhandlungstage angesetzt
Die Ähnlichkeiten der drei Taten erleichterten die Fahndungsarbeit der Polizei. Der Angeklagte wurde einen Tag nach der letzten Tat bei einer großangelegten Fahndung im Bereich der Straßenbahn in Katernberg festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ab dem 29.März muss er sich vor Gericht verantworten. Die III. Strafkammer des Essener Landgerichts hat acht Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil wird für den 27. Mai gerechnet.