Die ersten Banken verzichten inzwischen auf den Magnetstreifen auf der EC-Karte, weil er von Betrügern zu leicht ausgelesen werden kann. Statt dessen setzen sie auf Chips der so genannten EMV-Technologie. Wirklich sicher sind diese Karten aber nur, wenn sie eben nicht noch zusätzlich den Magnetstreifen haben.
Die Postbank, mit bundesweit 6,4 Millionen Bankkarten nach eigenen Angaben größter Einzel-Ausgeber Deutschlands, will bis Mitte des Jahres all ihre Girokarten mit dem System „VPAY“ ausrüsten. Postbank-Sprecher Ralf Palm: „Die EMV-Technologie und VPAY Karten machen grenzüberschreitende Zahlungen im Handel und Geld abheben am Automaten besonders sicher. Zahlungskarten mit Chip-und-PIN-Technologie machen es der organisierten Kriminalität deutlich schwerer, illegal abgegriffene Kartendaten betrügerisch einzusetzen.“
Denn: Auf dem Chip wird der Datensatz verschlüsselt und die Karte auf Echtheit überprüft. Außerdem kann der Einsatz der Karte an die PIN geknüpft werden.
Hier sieht die Postbank auch den Unterschied zu einer Maestro-Karte mit EMV-Chip. Maestro ist eine Mastercard-Tochter und mit den rot-blauen Kreisen noch auf den meisten EC-Karten deutscher Geldinstitute vertreten. Ralf Palm: „Maestro erlaubt außerhalb von Europa weiter Magnetstreifen-Transaktionen, wenn kein EMV-fähiges Terminal vorhanden ist. Die Magnetstreifendaten einer Maestro-Karte können also weiter abgegriffen und eine mit Hilfe dieser Daten gefälschte Karte betrügerisch an Geldautomaten etwa in den USA oder in Südafrika, eingesetzt werden.“
Das neue System „VPAY“ als Chip-basiertes Bezahlverfahren schließt nach Einschätzung der Postbank den Missbrauch mit gefälschten Kartendubletten aus. Geldautomaten erkennen das Fehlen des Chips und akzeptieren die Dublette nicht mehr. Aus diesem Grund plädiert auch das Bundeskriminalamt (BKA) für die Umstellung von Magnetstreifen auf die sichere Chip-und-PIN-Technologie, auch um Banken und Sparkassen vor hohen Betrugsschäden zu schützen.