Essen. In der Kulturverwaltung Essen sollen etwa zehn Prozent der bisher gut 300 Stellen eingespart werden. Künftig sollen Dezernat und Kulturbüro eher koordinierend tätig sein.

Über 500 Stellen sollen künftig bei der Stadt Essen eingespart werden. Auch im Bereich Kultur von Dezernent Andreas Bomheuer wird man am Ende mit 35 einzusparenden Positionen von derzeit noch gut 300 Stellen die geforderte Reduzierung von etwa zehn Prozent erbracht haben.

Dabei scheint längst noch nicht festzustehen, wo genau der Abbau durch nicht wieder besetzte Positionen oder Umsetzungen erfolgen wird oder wie einschneidend er sich künftig auswirken wird.

Nur Koordination

Vor allem im Kulturbüro wird man sich mit Veränderungen konfrontiert sehen. Das hat einerseits natürlich mit der bereits begonnenen Reduzierung der Mannschaft von Kulturbüro-Leiterin Petra Salhöfer zu tun. Auf der anderen Seite schwebt Andreas Bomheuer als Leiter des städtischen Geschäftsbereichs eine Neuausrichtung des Kulturbüros vor, das bisher schwerpunktmäßig für kulturelle Inhalte verantwortlich war, eigene Projekte betrieb oder als Veranstalter auftrat.

Das solle künftig anders werden, sagt Andreas Bomheuer. Wo bisher das Kulturbüro beispielsweise Konzerte und Kunstprojekte organisierte oder Ereignisse wie das Kulturpfadfest in den Händen hielt, solle dies demnächst eher von Institutionen geleistet werden, die ohnehin in Essen arbeiten und in ihren Bereichen nicht nur über die Kompetenz, sondern auch die nötigen Kontakte verfügen.

Das Kulturbüro sieht der Dezernent in einer koordinierenden Funktion. Die Beschaffung von Fördermitteln und Sponsorengeldern solle in seinem Bereich eine stärkere Rolle als bisher spielen, so Bomheuer. Er denkt im Zuge der strukturellen Neuausrichtung von Dezernat und Kulturbüro auch an die Einrichtung eines Büros für Mittelakquirierung vor. Kurz gesagt: Vom Gildehofcenter, wo Dezernat und Kulturbüro angesiedelt sind, sollen demnächst die Bedingungen und Möglichkeiten für Kunst und Kultur in Essen geschaffen und geprüft werden.

Dazu gehöre eine stärkere Vernetzung der Szene untereinander, aber auch mit der Kulturwirtschaft. Für die inhaltlichen Ausrichtungen wolle man viel stärker als noch bisher Institutionen wie Theater und Philharmonie, Museen, Hochschulen aber auch VHS und natürlich die freie Szene einbinden. Diese Veränderungen sieht Andreas Bomheuer allerdings nicht (nur) aus der Not einer dünner werdenden Personaldecke heraus geboren. Eine Steuerung im positiven Sinne sei notwendig, um dem Kulturleben der Stadt als Ganzes eine starke Plattform zu bieten. Dabei müsse durchaus die bisherige Zahl von Veranstaltungen hinterfragt werden.