Essen-Werden. .
Noch bevor der Aachener Ingenieur Christoph Helmert Professor Peter Bruckmann vom Landesamt für Umweltschutz ihre Gutachten zu Verkehr und Immissionen vorstellen konnten, wurden die Vertreter der Bürgerinitiative (BI) zum Schutz der Grünen Harfe aktiv. In einem Papier gaben sie den zum Runden Tisch zur Grünen Harfe in den Domstuben erschienenen Vertretern der Ratsfraktionen, den Bezirksvertretern und Verwaltungsexperten ihre Zweifel an den Ergebnissen der vergangenen Sitzung kund (Infokasten).
Helmert lieferte seinem Vortrag Zahlen zur voraussichtlich zusätzlichen Verkehrsbelastung durch den Bau von 140 Wohneinheiten: Täglich rund 1000 Fahrten mehr seien in Werden und Heidhausen zu erwarten, sollte die Grüne Harfe bebaut werden. CDU-Bezirksvertreter Patrick Widmaier: „Der Verkehr würde konkret über Barkhovenallee und Klemensborn abfließen – gerade in Richtung Abteistraße, wo es jetzt schon große Probleme durch den Rückstau gibt. Und schon jetzt ist die Luftbelastung durch Feinstaub in der Ortsmitte so groß, dass wir eventuell die Brückstraße sperren müssen!“
Die errechneten fünf Prozent mehr Verkehr veranlassten auch Christoph Helmert zu Bedenken. „Es hört sich erst einmal wenig an, aber wir haben es ja schon jetzt mit einer Überlastung zu tun.“
Eine Umgehungsstraße zwischen Ratingen und Werden würde laut Auskunft des Fachmanns zwischen 10 und 25 Prozent Verkehrsentlastung für Werden bedeuten, je nachdem, wie nahe die Strecke am Ortskern entlang geführt würde, Tenor: Je näher am Ort, desto höher die Entlastung – immer vorausgesetzt, das Geld für eine solche Route samt einer neuen Ruhrbrücke von der Laupendahler Landstraße auf die Ruhrtalstraße wäre vorhanden.
Den Ortskern für
Lkw sperren
Dazu Peter Maas, Mitglieder der BV-Fraktion der Bündnisgrünen: „24 000 Autos wollen täglich durch die Brückstraße. Wenn da noch 1000 weitere hinzukommen, läuft der Trichter über!“
Professor Peter Bruckmann zu Lösungsmöglichkeiten der Kernprobleme Immissionen und Verkehrslärm: „Den Ortskern für Lkw sperren, Pkw-Verkehr reduzieren, Pförtnerampeln außerhalb der Wohnbebauung einrichten, damit die erhöhte Luftverschmutzung durch den Stau draußen bleibt.“
Für den kommenden Monat sagte die Verwaltung zu, eine neue Verkehrszählung durchzuführen, um dann ganz aktuelle Daten über die Fahrzeugströme in Werden und Heidhausen zu gewinnen.