Auf der Suche nach dem ultimativen Frühstücks-Brötchen knusperten wir uns durch eine Auswahl des Essener Brötchen-Angebots. Im „trockenen“ Test waren 14 Exemplare der goldbraunen Back-Klassiker
Frühstück ohne Brötchen? - Für viele Menschen undenkbar, zumindest am Wochenende. Kaum ein Sonntag, an dem sich zwischen Konfitüre, Aufschnitt und Kaffeetasse nicht auch eine Tüte möglichst warmer und duftender Brötchen wiederfinden lässt.
Doch lohnt sich der morgendliche Gang zum Bäcker des Vertrauens, sei es frisch geduscht oder noch in Puschen, wirklich? Können die von Meisterhand geformten Frühstücks-Klassiker tatsächlich die modernen, in Tüten eingeschweißten Aufback-Konkurrenten überbieten? Oder laufen Discount-Angebote traditionellen Brötchen inzwischen geschmacklich und preislich den Rang ab.
„Früher waren Brötchen leckerer und günstiger“
„Früher waren die sowieso leckerer und günstiger“, ist oft zu hören, wenn ältere Brötchen-Freunde in Back-Erinnerungen schwelgen. Seinerzeit habe das Bäckerhandwerk noch für unverwechselbare Qualität gestanden, während viele Brötchen heute maschinell vorgefertigt aus der Fabrik in die Backstuben geliefert und dort nur noch kurz aufgebacken werden. Und trotzdem steigen die Preise stetig. Werden frische Brötchen, für die man in der Spitze bis zu 42 Cent berappen muss, so zu Luxus-Produkten oder rechtfertigen Qualität und Geschmack den Preis?
Der große Brötchentest
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Wir holten uns personelle Unterstützung in die Jury. Gemeinsam mit Elli Schulz, Tobias Fülbeck und Martin Spletter wollten wir es genauer wissen und haben versucht, uns in das Thema hineinzubeißen. Sich durch den Inhalt von 14 Brötchentüten ebenso vieler Bäcker aus Essen zu futtern, entpuppte sich als echte Herausforderung. Zu trocken war die Angelegenheit auf Dauer. Doch auf Butter, Margarine, Aufschnitt oder Käse haben wir aus Gründen der Vergleichbarkeit verzichtet.
Herkunft nicht erkennbar
Mit Kaffee, reichlich Mineralwasser und Bewertungsbögen ausgestattet, setzten wir uns an den Konferenztisch und ließen uns von den Kollegen bedienen. Auf den Tellern landeten nur die nackten, lediglich mit Nummern gekennzeichneten Testobjekte, deren Herkunft so für uns nicht erkennbar war.
Schon die erste Begutachtung machte sicht- und spürbare Unterschiede deutlich, sei es bei den Punkten Größe, Form, Knautsch- und Knusperfaktor oder der Gewichtskontrolle auf der eigens mitgebrachten Digitalwaage.
„Erkennen lassen sich Unterschiede zwischen Brötchen, die in Handarbeit oder maschinell hergestellt werden, schon, nur schmecken kann man sie nicht“, sagte uns Bernd Siebers, Obermeister der Bäckerinnung Rhein-Ruhr, im Test-Vorfeld. Ob wir das genauso sehen, zeigt unser Test. Erstaunt waren wir über die Auskunft, dass nur vier der vielen Backstuben in Essen (Van Veelendaal, Bäckerei im Franz-Sales-Haus, Johannisbauer und die Bäckerei Welp) ihre Brötchen komplett in Handarbeit herstellen.
Ursprünglich war geplant, dies mit einem Sonderpunkt zu belohnen. Doch warum? Im Test landeten sie schließlich nur im oberen Mittelfeld. Nochmal: Wir wussten nicht, welche Brötchen wir gerade auf dem Teller hatten.
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