Essen.

Die von allen erwarteten „großen Bilder“ hat die Kulturhauptstadt 2010 in Fülle geliefert. Allein die Essener Höhepunkte seit der schneereichen und prominent besetzen Eröffnungsfeier im Januar prägten sich den Menschen - nicht nur den Essenern - ein.

Dass dabei die sogenannten Massenveranstaltungen wie das grandiose (unfallfreie) Still-Leben im Juli auf der A40 oder die singenden Tausendschaften beim Sing! Day of Song bis heute nachklingen - wen wundert’s. Dass sich die Besucherzahlen auf dem Welterbe Zollverein auf über zwei Millionen verdoppelte, zeigt schon, dass es nicht immer nur Fachwerk, Berge oder den berühmten großen Fluss braucht, um Gäste zu locken.

Aber auch zuvor eher kritisch beäugte Kunstaktionen wie das Projekt Ruhr-Atoll zogen Tausende an unseren Strand von Ruhr und Baldeneysee. Wichtig, wenn auch weniger spektakulär, waren sicherlich Projekte wie die Veranstaltungen um die „Musica Enchiriadis“, der frühesten Handschrift zur musikalischen Mehrstimmigkeit, für das sich Kirche, Folkwang Uni und Philharmonie zusammen getan hatten. Damit zeigte man gerade nach außen, was selbst vielen Einheimischen kaum bekannt ist: Essen hat auch eine über tausendjährige Geistes- und Kulturgeschichte, die sich in Münsterkirche und der ehemaligen Werdener Abtei verdichtet.

Dass Philharmonie, vor allem aber Aalto-Oper und Ballett maßgeblich am Musikprojekt beteiligt waren, das dem Komponisten Hans-Werner Henze gewidmet war, ist ebenfalls nicht hoch genug einzuschätzen. Mit Henzes Oper „Elegie für junge Liebende“ oder dessen Ballett „Undine“ auch auch Alban Bergs „Lulu“ stemmte das Haus ein Kulturhauptstadtprogramm, dass sicher nicht als „Renner“ für ein breites Publikum taugte aber dennoch Liebhaber fand - und Renommee brachte.

Das Abschluss-Programm (die WAZ berichtete), das heute von 16.30 bis 20 Uhr auf Zollverein und am Sanaa-Bau stattfindet, finden Sie unter www.ruhr.2010.de.