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Acht Monate nach der Neueröffnung des früheren „City Centers“ als „Rathaus Galerie“ übt ein Gastronom schwere Kritik an den vollzogenen Umbau-Maßnahmen. Er spricht von einer „gigantischen Fehlplanung“.

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Von DerWesten

Thomas Huber, Geschäftsführer der Kette „Schnitzel Huber“, spricht von einer „gigantischen Fehlplanung“: Die neu gestaltete „Rathaus Galerie“ sei viel zu zugig. Gäste nähmen nicht gerne in den Außenbereichen Platz. Die Center-Leitung weist die Kritik zurück. Auffällige Leerstände im östlichen Bereich der „Rathaus Galerie“ seien „normale Fluktuation“. „Schnitzel Huber“, in prominenter Lage direkt gegenüber vom Rathaus-Eingang, hatte Anfang Oktober den Betrieb dichtgemacht – nach fünf Jahren. Geschäftsführer Huber, dessen Kette auch in Duisburg und Mülheim vertreten ist, spricht von einem „Umsatzrückgang zuletzt um 50 Prozent im Vergleich zu 2008“.

Ende März war das frühere „City Center“ als „Rathaus Galerie“ neu eröffnet worden. Eigentümer Credit Suisse hatte eigenen Angaben zufolge 35 Millionen Euro in den Umbau gesteckt. Vorne, an der Seite der Porschekanzel, gibt es nur noch einen statt zweier Eingänge. Hinten, Richtung Osten, verbindet jetzt ein Glasdach Rathaus und Geschäfte. Dort entstand ein gemeinsamer Gastro-Außenbereich – doch die Gastronomie schwindet: Auch Steh-Imbiss „Curry Up“ gegenüber von „Schnitzel Huber“ hat aufgegeben, das Ladenlokal steht leer. Und die Eisdiele überlebte den Umbau erst gar nicht – dort ist ein Schuh-Outlet eingezogen. „Es zieht dort brutal“, sagt Thomas Huber. Zwar habe man Türen an den Ein- und Ausgängen des Centers installiert, doch das Problem seien die Luftschlitze darüber: „Man hat die Luftwege verengt. Das war ein Fehler.“

Große Räume mit Tüchern provisorisch verkleinert

Rathaus Galerie eröffnet

Das Essener Bergmanns-Orchester spielte zur Eröffnung der Rathaus Galerie.
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Das Essener Bergmanns-Orchester spielte zur Eröffnung der Rathaus Galerie. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Großer Andrang vor dem Eingang an der Porschekanzel. 
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Großer Andrang vor dem Eingang an der Porschekanzel. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Oberbürgermeister Reinhard Paß hielt die Eröffnungsrede.
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Oberbürgermeister Reinhard Paß hielt die Eröffnungsrede. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Der neue Eingang an der Porschekanzel mit dem Bergmanns-Orchester.
 Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Der neue Eingang an der Porschekanzel mit dem Bergmanns-Orchester. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Das gute Wetter war ein Grund für die vielen Besucher.
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Das gute Wetter war ein Grund für die vielen Besucher. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Mehr Licht als vorher: die Rathaus Galerie.
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Mehr Licht als vorher: die Rathaus Galerie. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Fotograf Wolfgang Schönfeld fotografiert die Architektur.
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Fotograf Wolfgang Schönfeld fotografiert die Architektur. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Die Cafés im ehemaligen City Center laden zum Verweilen ein.
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Die Cafés im ehemaligen City Center laden zum Verweilen ein. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
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Auffällig baumelt jetzt die Weihnachts-Deko unter der Decke hin und her – Turbulenzen in der Luft. Und auffällig ist auch weiterer Leerstand, zumindest an dieser Stelle: „Runners Point“, seit 1986 im Center: Geht zum Jahresende ‘raus. Reformhaus Seibel: Hat ebenfalls dicht gemacht. Und das Riesen-Ladenlokal von „Saturn“ ist immer noch nicht dauerhaft neu vermietet – derzeit verkauft dort ein niederländischer Anbieter vier Wochen lang Weihnachtsdeko-Artikel, hat die großen Räume mit Tüchern provisorisch verkleinert.

„Von Zugigkeit kann keine Rede sein, wir haben bessere Temperaturen als vor dem Umbau“, entgegnet Ralf Wilke der Kritik. Wilke, Betriebsleiter im „Maredo“-Steakhaus, ist Vorsitzender der örtlichen Werbegemeinschaft. Zählungen hätten außerdem ergeben, dass die Kundenströme durch den Umbau nicht abgeflaut seien. Center-Manager Jörg Waldrich betont: „Wir haben viele Geschäfte, die seit dem Umbau ein dickes Plus machen.“