Kettwig..

Um Punkt 12.30 Uhr steht vor der Essensausgabe eine lange Schlange. Mittagspause am Theodor-Heuss-Gymnasium. An diesem Mittwoch gibt es Hähnchenschenkel mit Erbsen und Möhren oder eine Folienkartoffel mit Sauerrahm. Und Salat und ein Getränk und Nachtisch. Für 3,50 Euro. Der Ganztag macht’s nötig und das Küchenteam um Sonja Reismann macht’s möglich.

Noch ist es ziemlich entspannt. Dr. Goswin Stübe ist Ganztagsbeautragter des Kettwiger Gymnasiums. Eine Kollegin führt Aufsicht, er ist später an der Reihe. 10 000 Euro stellt das Land pro Halbjahr zur Verfügung, damit die Betreuung gesichert ist. „Kollegen und Referendare verdienten sich so ein Zubrot“, sagt er. Und so ruhig wie im Moment, sei es hier nicht immer. Jan-Hendrik und Sabrina haben sich ihr Essen genommen und sind in einem Nebenraum verschwunden. Der steht ab der vierten Stunde als zweiter Kantinenraum zur Verfügung. 80 Essensplätze gibt es insgesamt, in zwei Schichten kommen die Schüler. Die Aktion ist gut angelaufen, „mittlerweile werden im Durchschnitt 140 Essen ausgegeben“, sagt Stübe. Aussuchen und bestellen können die Schüler im Internet. Am Vortag müssen sie sich bis 14 Uhr entschieden haben. Das funktioniert gut. Jeder Schüler bekommt eine THG-Mensa-Card. Die wird bei der Essensausgabe unter einen Scanner gehalten - und fertig.

Wer keinen Hunger hat, hat aber viele Alternativen. Im Gesellschaftspieleraum sitzt Robin mit einigen Klassenkameraden. Hexentanz, Monstermix oder einfach nur Mensch-ärgere-dich-nicht. Die Auswahl ist groß, gespendet haben die Eltern.

Im nächsten Raum werden Hausaufgaben gemacht. Die Großen helfen den Kleinen, erklären geduldig.

Für richtig viel Bewegung sorgt derweil Heike Settelmayer. In einer abgetrennten Hälfte der THG-Sporthalle wird Tennis gespielt. „Darauf sind die Schüler richtig heiß“, sagt die Übungsleiterin, die diesem Sport beim Etuf nachgeht. Aber auch die Wave-Boards sind ein Renner. „Davon könnten wir noch einige gebrauchen“, gibt sie dem Ganztagsbeauftragten mit auf den Weg. Und ein transportables Tennisnetz wäre auch nicht schlecht. Vielleicht kann ja der Förderverein helfen?

Der Computerraum im Keller ist abgeschlossen. „Dafür hat sich kein Schüler angemeldet“, sagt Dr. Goswin Stübe. Vielleicht weil das Chatten und Spielen nicht erlaubt ist...

Noch eine Türe weiter herrscht völlige Ruhe. Im „Sockenraum“ wird einfach nur gechillt. In einer Sitzgruppe unterhalten sich leise einige Oberstufenschüler. Auf den großen Sitzsäcken haben es sich Philipp und Alex bequem gemacht. Augen zu und abspannen. Ganztag dauert eben ganz schön lang. Zurück im Mensaraum. Schichtwechsel bei der Aufsicht, Dr. Goswin Stübe ist an der Reihe. Jetzt ist es richtig voll - und auch ziemlich laut. Er entscheidet sich für die Hähnchenschenkel. „Wir sind mit dem Ist-Zustand sehr zufrieden. Es gibt noch einige organisatorische Klippen, aber wir machen uns jetzt an die Feinarbeit.“ Ganztag am THG? Wirklich nicht schlecht.