Uns liegt fern, die Vorgänge im Grillo-Theater rund um das Stück „Winterreise“ zu dramatisieren. Doch das Kulturhauptstadtjahr endet für das Essener Schauspiel nicht weniger als mit einem Eklat. Das Absetzen eines Stücks eine Woche vor Premiere und das öffentliche Getöse, das nun folgt, erwecken keinen besonders guten Eindruck. Noch ärgerlicher ist die Tatsache, dass hier mindestens 60 000 Euro vergeudet wurden – Geld des Steuerzahlers, Geld einer fast bankrotten Stadt. Intendant Tombeil hat einen guten Ruf als disziplinierter Kostenregler. Diesem Ruf wird er in Essen bisher offenbar gerecht. Damit das so bleibt, sollte er solche Eklats künftig vermeiden.