Hier erklärt ein Bürger, warum er Einspruch bei „Street View“ erhoben hat. Sein Haus ist nicht zu erkennen. Der Mann möchte auch hier ungenannt bleiben.
„Ich habe Einspruch bei Google Street View erhoben. Bin ich deswegen ein Ewiggestriger und Spießer? Stemme ich mich unnötig gegen einen Trend, der sowieso nicht aufzuhalten ist? Vielleicht. Aber ich habe gute Gründe für meine Entscheidung.
Meine Privatsphäre und die meiner Familie ist mir wichtig. Dazu gehören für mich auch Fotos meines Hauses. Mir fällt kein überzeugender Grund dafür ein, dass jemand anonym mein Haus im Internet an sehen müsste. Er kann sich ja davorstellen und gucken. Dann müsste er sich aber auch die Frage nach dem Warum gefallen lassen.
Ist es denn okay, dass ab sofort Firmen vor dem nächsten Bewerbungsgespräch oder vor dem nächsten Kredit- oder Versicherungsabschluss erst mal einen Blick auf die Wohnsituation und das Umfeld eines Kandidaten werfen? Ich denke nicht.
Jeder hat das Grundrecht, selbst über die Preisgabe seiner personenbezogenen Daten zu bestimmen. Dieses Recht darf ruhig öfter in Anspruch genommen werden. Ich sehe das Bedürfnis vieler Menschen sehr skeptisch, sich in den sozialen Netzwerken des Internet mit den intimsten und privatesten Themen und Fotos der denkbar größten Öffentlichkeit mitzuteilen. Denn gleichzeitig ziehen sich immer mehr Menschen aus dem öffentlichen und politischen Leben und der politischen Teilhabe und Meinungsbildung zurück.
Andersherum wäre es sicher besser.“