Essen. .

Die Universitäten bereiten sich auf den Doppel-Abiturjahrgang vor, der 2013 für eine Studenten-Flut an den Hochschulen sorgen wird. Die Uni Duisburg-Essen wähnt sich gut aufgestellt. Der AStA hingegen vertritt eine entschieden andere Meinung.

Er wird kommen. Der Doppel-Abiturjahrgang 2013. An der Uni Duisburg-Essen (UDE) laufen bereits seit 2007 die Vorbereitungen dafür, dass die Hochschule gut aufgestellt sein wird, wenn es so weit ist. Fragt man nach dem Status Quo, so erfährt man: „Schon heute sind wir gut gerüstet.“ Der Asta hingegen kritisiert, dass die Uni mit dieser Aussage „Schönfärberei“ betreibe.

Prognosen zufolge werden im Jahr 2013 bis zu 111 000 Studienanfänger an die NRW-Hochschulen streben. Fast 25 000 mehr als im Vergleichsjahr 2008. Neben der verkürzten Schulzeit, könnten auch vermehrte Einschreibungen von Studienanfängern aus anderen Bundesländern zu steigenden Zahlen führen, ebenso wie die wohl bevorstehende Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht.

Die UDE gehe „offensiv mit dieser Herausforderung um“ und habe mit Mitteln des milliardenschweren „Hochschulpaktes 2020“ von Bund und Ländern bereits vor drei Jahren mit dem Ausbau der Studienplätze begonnen.

Bis 2010 konnten so schon 1300 Extra-Studienplätze eingerichtet werden, zusätzlich wurden 30 neue Professoren eingestellt; es erfolgten Investitionen in die Anmietung weiterer Räumlichkeiten und in technische Infrastruktur. Zwischen 2011 und 2015 sollen nochmals 3000 Plätze für Erstsemester entstehen. „Und wenn das Wissenschaftsministerium die Mitfinanzierung sicherstellt, könnten knapp 2000 weitere Studienplätze geschaffen werden“, sagt Studienprorektor Franz Bosbach.

„Gedankliche Flucht vor den Realitäten“

Die Asta-Studentenvertreter sehen in der Darstellung dieser Vorbereitungsmaßnahmen jedoch nichts anderes „als eine gedankliche Flucht vor den Realitäten“, sagt etwa Asta-Sprecher Jan Bauer. Wenn überhaupt, sei die Universität allenthalben „bedingt auf die anstehende Situation vorbereitet“. Notgedrungen, wohlgemerkt: „Es ist nur zum Teil das Eigenverschulden der Universität, denn sie wird vom Land viel zu sehr im Stich gelassen“, sagt Bauer. Bereits zum aktuellen Zeitpunkt seien die Zustände an der Hochschule stellenweise prekär, besonders die Ausstattung mit Lehrpersonal sei „unzulänglich“ und die Raumproblematik deutlich zu spüren: „Teilweise sitzen 70 Mann in einem Raum, der auf 40 Personen ausgelegt ist.“

Schnelles Handeln sei nun angesagt, besonders in Bezug auf bauliche Maßnahmen, da diese sonst zu spät fertig gestellt würden. Daher fordert auch der Asta: „Vom Land muss mehr Geld kommen.“