Essen.

Das Entsorgungsunternehmen Alba leert auch in den kommenden drei Jahren die gelben Tonnen für Verpackungsmüll. Der private Entsorger hat den Auftrag des Dualen Systems Deutschland gewonnen.

Für die Bürger bleibe damit alles beim Alten, sagte Wolfgang Ströter von der Alba-Niederlassung in Kray. Plastikverpackungen werden nach wie vor in Tonnen gesammelt, die Behälter werden alle zwei Wochen geleert. Die Leerungstermine ändern sich nicht. Lediglich für Haushalte in schwer zugänglichen Straßen, die von einem kleineren Müllwagen angefahren werden, könne es zu Terminverschiebungen kommen.

Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) gingen bei der Vergabe des DSD-Auftrags erneut leer aus. „Wir haben ein gutes Angebot abgegeben, aber mit Dumpingpreisen können wir nicht mithalten“, sagt Klaus Kunze, Geschäftsführer des städtischen Entsorgers, resignierend. Das EBE-Angebot soll - umgelegt - pro Einwohner ein Euro über dem von Alba gelegen haben. Kunze sieht den kommunalen Wettbewerber durch das Tarifgefüge im öffentlichen Dienst im Nachteil. Die private Konkurrenz zahle 25 Prozent weniger. Und: Deren Mitarbeiter arbeiten zehn Stunden pro Tag, die EBE-Beschäftigten laut Tarifvertrag sieben Stunden und 45 Minuten.

Alba hatte 2008 den privaten Konkurrenten Rhenus als Entsorger abgelöst. Branchenkenner beklagten bereits damals Dumpingpreise, mit denen sich die Berliner den Einstieg in den NRW-Markt erkauft hätten. Zuvor leerte die EBE zehn Jahre lang die gelben Behälter auf eigene Rechnung - bis das DSD den Auftrag öffentlich ausschreiben musste.

Rund 81 000 gelbe Tonnen fährt Alba in Essen ab. 11 702 Tonnen Verpackungsmüll kamen 2009 zusammen. Für 2010 erwartet Alba etwa die gleiche Menge.