Ob die Hauptschule auch so schlecht dastünde, wenn sie nicht über Jahrzehnte politisch sturmreif geschossen worden wäre? Die mitunter von müder Resignation befallene CDU will sich mit solchen Gedanken zunehmend weniger belasten, und es ist kein Zufall, wenn die noch nie sonderlich kämpferische Essener CDU hier mit voran marschiert. Der Grundsatz, dass nicht Strukturdebatten, sondern allein guter Unterricht und engagierte Lehrer die entscheidenden Faktoren sind, hat offenbar ausgedient. Man kann das pragmatisch nennen. Oder auch prinzipienlos. Wenn die Hauptschule weg ist, sind die Hauptschüler jedenfalls immer noch da. Insofern wird durch Strukturveränderungen letztlich kein Problem gelöst.

Essens CDU-Chef Franz-Josef Britz will ein paar leidige Themen vom Tisch haben. Themen, die sich bei absehbar weiter sinkender Schülerzahl zwangsläufig weiter verschärfen. So weit so verständlich. Ein Schärfen des CDU-Profils ist damit nicht verbunden.