Essen. .
Die Frau, die sich am Montag mit Sprengstoff im Auto an die Polizei wandte, ist festgenommen worden. Die Granaten hatte sie ursprünglich am Fahrzeug eines Bekannten befestigen wollen, um ihm einen „Denkzettel“ zu verpassen.
Nach der Entschärfung von sprengstoffgefährlichem Material vor der Polizeiwache in Rellinghausen am Montagvormittag hat die Polizei eine 44-jährige Frau festgenommen. Die Essenerin hatte sich hilfesuchend an die Polizisten gewandt und ihnen den Gegenstand gezeigt, den sie für Sprengstoff hielt.
Sie bat die Polizei um Hilfe, da sie von einem von ihr geplanten Sprengstoffanschlag zurücktreten wollte. Mit den Übungshandgranaten, die sie sich von einem 39-jährigen Bekannten aus Solingen besorgt hatte, wollte die Frau nach eigenen Angaben einem Bekannten einen „Denkzettel“ verpassen. Sie habe den Sprengsatz an dessen Fahrzeug anbringen wollen. Als Motiv gab sie finanzielle Forderungen an. Außerdem habe sie sich von dem Mann bedroht gefühlt. Sie habe damit gerechnet, dass durch den Sprengsatz Sachschaden an dem Pkw entstehen würde, habe den Bekannten aber nicht töten oder verletzen wollen.
Noch am Montag wurde die Wohnung ihres Lieferanten aus Solingen durch Spezialeinsatzkräfte der Polizei durchsucht. Weiterer Sprengstoff wurde nicht gefunden, dafür aber neben geringen Mengen Marihuana und Kokain eine umfangreiche Sammlung erlaubnisfreier Waffen. In der Wohnung der Frau fanden die SEK-Kräfte 70 scharfe Patronen unterschiedlichen Kalibers. Die 44-Jährige erwartet nun ein Strafverfahren wegen der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens. Sie wird am Dienstag dem Haftrichter des Amtsgerichts Essen vorgeführt.