Häme ist hier fehl am Platz. Selbst die Kritiker bescheinigen der Stadt, ihr Versuch einer einheitlichen Gestaltungsrichtlinie für die Straßencafés der Stadt sei gut gemeint. Denn der Ansatz, die Aufenthaltsqualität in Straßen und Fußgängerzonen verbessern zu wollen, ist ehren- und lobenswert, weil uns dort wahrhaftig mancherlei Scheußlichkeiten begegnen.

Der Ansatz der Einheitlichkeit erzeugte Gegenwind, der der Verwaltung hart ins Gesicht blies. Das Dilemma ist ja nachvollziehbar: Begriffe wie „ortsüblich“ oder „angemessen“ sind zu schwammig, um klare Regeln aufzustellen. Andererseits ist ein Verbot von Plastikstühlen auf der teuren Kettwiger zumutbar, nicht aber dem Buden-Betreiber in Altenessen.

Ein Gastronom kann gute Gründe haben, auf Billigmöbel zu setzen. Vandalismus ist nur einer davon. Umgekehrt steht es jedem frei, um diese Teile einen Bogen zu machen. Mancher, der an heißen Tagen mal auf einen Plastikstuhl saß, mag schon zur Pflege des eigenen Erscheinungsbildes davon künftig Abstand nehmen.