Essen. .

In 14 weiterführenden Schulen sind die Küchen fertig, was eigentlich Voraussetzung für den Nachmittagsunterricht war. Das Programm kommt die Stadt teuer zu stehen: Knapp zwei Millionen Euro gab das Land, die Stadt musste drei Millionen dazutun.

14 weiterführende Schulen in Essen haben nach langen Verzögerungen jetzt Küchen erhalten für die Mittags-Betreuung von Schülern. Ein Großteil der Küchen geht nach den Herbstferien in Betrieb. Vor allem Gymnasien erhalten die Essens-Ausgabestellen. Sie werden nötig, weil wegen des „Turbo-Abis“ (G8) der Unterricht häufiger auch am Nachmittag stattfindet. Die meisten Schulen behelfen sich seit dem Start der verkürzten Schulzeit mit Provisorien und sind auf das Engagement von Eltern angewiesen, die mittags Brötchen schmieren.

Ein teures Programm

Die Bauarbeiten sind jetzt komplett oder fast abgeschlossen an den Gymnasien Burg, Viktoria, Krupp, Mädchengymnasium Borbeck, Gymnasium Borbeck, Humann, Grashof sowie an der Förderschule am Hellweg und der Realschule am Schloss Borbeck. Bereits in Betrieb seien die neuen Küchen, so Karlheinz Schnare von der städtischen Immobilienwirtschaft, am Goethegymnasium, dem Theodor-Heuss-Gymnasium und der Helene-Lange-Realschule.

Allein die neue Küche im Gymnasium an der Wolfskuhle sei noch im Bau. Eine Großbaustelle befindet sich in Rüttenscheid – dort erhalten die Gymnasien Helmholtz und Maria Wächtler sowie die benachbarte Bertha-von-Suttner-Realschule ein gemeinsames Mensa-Gebäude. Das werde übrigens größer als zunächst geplant, berichtet Schnare. Der Bedarf sei offenbar größer als ursprünglich vermutet, haben aktuelle Umfragen an den Schulen ergeben. Die Immobilienwirtschaft wertet das als Erfolg. Denn der Standort der Mensa – gebaut wird neben Helmholtz – war heftig umstritten.

An allen Standorten mit neuer Küche wird nicht gekocht, sondern lediglich vorbereitetes Essen warmgehalten und ausgeteilt. Schnare: „Sie werden nirgendwo einen Ofen finden.“ Das Essen wird zentral zubereitet vom städtischen Versorger RGE, der bereits die Gesamtschulen und das Ganztags-Gymnasium Nord-Ost bekocht.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Küchen endet ein landespolitisches Investitionsprogramm, das man – bei aller Freude über die neuen Einrichtungen – mit gemischten Gefühlen betrachten darf: Etwas großspurig hatte die alte NRW-Regierung ihr Investitionsprogramm „1000-Schulen-Programm“ getauft. Das war im Frühjahr 2008. Schnell stellte sich heraus: Das in Aussicht gestellte Geld war viel zu knapp bemessen. Das führte zu Verzögerungen beim Bau-Beginn. Allein in Essen reichten 32 Schulen Anträge auf den Einbau von Küchen ein – am Ende reichte es nur für 17 Schulen. Das Küchen-Investitionsprogramm kommt die Stadt teuer zu stehen: Knapp zwei Millionen Euro gab das Land, die Stadt musste drei Millionen dazutun.