Essen. Die Lichtwochen warten mit einer besonderen Neuheit auf: In diesem Jahr wird die Stadt mit denselben Motiven geschmückt wie 2009. Bisher hatte man alljährlich neue Illuminationen aufgeboten.
Auf die Rekorde der 61. Lichtwochen weist die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) gern und klar verständlich hin: Wo 2009 noch rund 500 000 LED-Leuchten auf das Kulturhauptstadtjahr einstimmten, werden zu dessen Ausklang mehr als 600 000 der energiesparenden Mini-Leuchtkörper die Innenstadt zieren. Die Zahl der Lichterketten wurde um 200 auf 930 Ketten mit einer Gesamtlänge von 11 Kilometern erhöht.
Ungleich schwammiger äußerte sich die EMG am Freitag über die Motive, die aus den zahllosen LED-Leuchten gebildet werden. Da seien die Höhepunkte des Kulturhauptstadtjahres zu sehen, etwa die Schachtzeichen und die Inseln des Ruhratolls. Zu den Illuminationen zählten selbstverständlich auch der berühmte Doppelbock der Zeche Zollverein, das Museum Folkwang und das Ruhr Museum, die sich im Kulturhauptstadtjahr als die Publikumsmagneten erwiesen. Außerdem werden die Schwester-Kulturhauptstädte Pécs und Istanbul gewürdigt.
So weit, so hübsch, doch erst auf Nachfrage räumt EMG-Sprecher Carsten Hein ein, dass es bei den Motiven keinerlei Variation gegenüber dem Vorjahr gebe; alle 20 Bilder wurden bereits gezeigt. Hein findet es „zwangsläufig“, dass man sich mit diesen Bildern aus dem Kulturhauptstadtjahr verabschiede. „Im vergangenen Jahr haben wir mit Motiven wie der Zeche Zollverein aufs Kulturhauptstadtjahr eingestimmt, da kommen wir doch jetzt nicht daran vorbei, die Kulturhauptstadt noch einmal Revue passieren zu lassen.“ Ob es nicht einfach auch kostengünstiger gewesen sei, als neue Motive in Auftrag zu geben, wie das seit ewigen Zeiten Tradition ist? „Das kann ich so jetzt nicht beantworten.“
Neu seien nur die Schwungbögen, die über der Kettwiger Straße angebracht werden - das erklärt, wo die 100 000 zusätzlichen LED-Leuchten bleiben. Brandneu wird übrigens das Feuerwerk sein, das zur Lichtwochen-Eröffnung am Sonntag, 31. Oktober, auf dem Kennedyplatz gezündet wird. Schon um 18 Uhr wird Oberbürgermeister Reinhard Paß das Lichtermeer anschalten. Und im nächsten Jahr wird dann die Reihe „Europa zu Gast in Essen“ fortgesetzt - mit neuen Bildern.