Kettwig. .

Viel Theorie und auch ein bisschen Praxis, viele Informationen und jede Menge wertvoller Erkenntnisse: Das erste kostenlose Brandschutztraining, das die Freiwillige Feuerwehr Kettwig anbot, war ein professionell gemachtes und eindringliches Plädoyer für mehr Achtsamkeit - und das ohne erhobenen Zeigefinger und mit wichtigen Tipps für den Alltag.

Peter Lambach übernahm diese Aufgabe. Der Hauptbrandmeister ist stellvertretender Wachführer Kettwig-Mitte - und was die Feuerwehrarbeit angeht, ein „alter Hase“. Mit Hilfe einer Bildschirm-Präsentation brachte er den Teilnehmern nah, was eigentlich jeder wissen sollte, aber leider nicht weiß. Feuer kann töten - eigentliche eine Binsenweisheit, doch die Nachdrücklichkeit, mit der Lambach die Unberechenbarkeit des Feuers mit Fakten füllen konnte, war beeindruckend und wirkt sicherlich nach: „600 Brandtote gab es 2009 und 6000 Brandverletzte mit Langzeitschäden. Und als Ursache steht der technische Defekt erst an dritter Stelle - Unachtsamkeit gefolgt von Leichtsinn sind meistens die Gründe.“

Und wer dann noch weiß, dass 65 Prozent der Brände tagsüber und nur 35 Prozent nachts entstehen, aber 70 Prozent der Todesopfer durch nächtliche Brände zu beklagen sind, kann sich auch erklären, warum sich die Feuerwehr vehement für die Installation von Rauchmeldern einsetzt (siehe Infokasten). Peter Lambach: „Rauchgift wirkt so schnell, dass es nur drei Atemzüge braucht, und Sie stehen nicht mehr auf...“

Vor Theorie und Praxis hatte Stephan Schlunken, Wachführer Kettwig-Mitte, einige Minuten Werbung in eigener Sache gestellt und einen Einblick in die Arbeit der FF Kettwig gegeben. Bei Unwettern oder Bränden, bei Tierrettung oder Verkehrsunfällen - die ehrenamtlichen Helfer sind im Einsatz. Und das an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Beeindruckend: „Tagsüber beträgt unsere Ausrückzeit vier bis fünf Minuten, nachts können wir bereits nach zwei bis drei Minuten losfahren“, erklärte Schlunken.

Wir - das sind drei Gruppenführer und 28 Mannschaftsdienstgrade in der Wache Mitte an der Schulstraße und drei Gruppenführer und 15 Mannschaftsgrade in der Wache Vor der Brücke an der Werdener Straße.

Und auch in Sachen Nachwuchs muss sich die FF Kettwig keine Gedanken machen, denn 22 Jugendliche werden derzeit ausgebildet. Wer Interesse hat, sollte sich an Jugendgruppenleiter Markus Stein wenden (0179-9073030) - an jedem zweiten und vierten Mittwoch treffen sich die künftigen Kettwiger Feuerwehrmänner. Weitere Infos dazu gibt es im Internet unter www.jf-kettwig.de.