Essen. .
An der Universität Duisburg-Essen beginnt der Abschied vom Klausurbogen. Seit es die sogenannte „PC-Hall“ gibt, werden immer mehr Prüfungen am Computer abgelegt. Rund 6000 Studenten haben ihre Klausuren bislang am Bildschirm geschrieben.
Der Abschied vom Klausurbogen ist an der Uni Duisburg-Essen bereits eingeläutet. Seit Anfang dieses Jahres für rund eine Million Euro die sogenannte „PC-Hall“ eingerichtet wurde, werden immer mehr Prüfungen am Computer abgelegt. Rund 6000 Studenten der Uni haben bislang digitale Klausuren geschrieben.
Eine Fortsetzung des noch jungen Trends scheint programmiert: „Das Prüfungsaufkommen an unserer Uni wird sich in den nächsten fünf Jahren deutlich erhöhen“, prognostiziert Dieter Huth vom uni-eigenen Zentrum für Informations- und Mediendienste (ZIM). Als Ursachen für diese Annahme nennt er die Umstellung vieler Studiengänge auf das Bachelor-/Mastersystem sowie den bevorstehenden Ansturm auf die Hochschulen durch die doppelten Abiturjahrgänge aufgrund der Verkürzung der Regelschulzeit von 13 auf nur noch zwölf Jahre.
Der Vorteil von PC-Klausuren für Prüfer und Geprüfte ist aber schon heute da: „Die Dozenten werden bei den Korrekturen stark entlastet – und die Studenten erfahren schneller ihre Noten“, erklärt Huth.
Bereit für die Zukunft
In punkto Sicherheit sei die Technik an den 196 Arbeitsplätzen ebenfalls bereit für die Zukunft. Das ganze System sei durch eine professionelle „Firewall“ gegen Hacker-Angriffe gesichert – und damit auch niemand beim Nachbarn abgucken kann, sind die Bildschirme in den Tisch eingelassen; Sichtwände bieten zusätzlichen Schutz. Die Rechner sind in hölzerne Verschläge eingeschlossen und die USB-Anschlüsse deaktiviert. Zudem werden die Computer zentral gestartet und laufen in einem speziellen „Klausur-Modus“, der keinen Zugang ins Internet erlaubt. „Mit diesen Maßnahmen stellen wir sicher, dass der Student nur das machen kann, was er machen soll“, sagt Huth. „Eine 100-prozentige Spick-Sicherheit gibt es dennoch nie.“
Natürlich könnten zum weiteren Schutz vor Betrügereien auch Störsender für Handys oder eine flächendeckende Abschaltung des drahtlosen Internets angewendet werden, doch nötig sei dies nicht, da auch bei elektronischen Klausuren immer mehrere Aufsichtspersonen zugegen seien. „Das wird sich auch künftig nicht ändern“, sagt Huth.