Und sie bewegt sich doch, die Schulverwaltung: Seit Jahren fragen sich viele Eltern, warum ihre Kinder täglich bis 16 Uhr in der Schule bleiben müssen, während die Klassenkameraden mittags heimgehen.

Was als Betreuungsangebot für Berufstätige gedacht war, hatten Land und Stadt zu einer Zwangsbeglückung umfirmiert, die Eltern und Kindern keinen Entscheidungsspielraum ließ. Dabei bietet der Offene Ganztag anders als der Gebundene Ganztag eben keinen Nachmittagsunterricht an. Auch der stete Hinweis der Verwaltung, eine Freigabe der Öffnungszeiten verhindere eine vernünftige gruppenpädagogische Arbeit, kann nicht verschleiern, dass es die vielerorts gar nicht gibt.

Viele Eltern ärgern sich über mäßige Hausaufgaben-Betreuung, häufig wechselndes Personal und fehlende Nachmittagsangebote. Wo es aber Tennis- oder Theater-AG gibt, finden sich auch die Schüler, die regelmäßig mitmachen. Dass einzelne Kinder an einzelnen Tagen nicht da sind, wird der Ganztag verkraften.