Eine Region wie das Ruhrgebiet braucht ein zuverlässiges Verkehrsinformationssystem, und für die Zentralstadt Essen, in der viele Fäden zusammenlaufen, gilt das erst Recht. Der Ruhrpilot war ein sinnvoller Ansatz, umfassende Infos zu liefern. Ein Ansatz, der vorläufig gescheitert ist.

Der Grund: Bei der Umsetzung standen zu viele Eitelkeiten im Weg. Man griff – wie so häufig – nicht auf ähnliche, bereits gut funktionierende Systeme zurück, wollte lieber etwas Eigenes machen. Dazu ging noch die komplizierte Partnerschaft aus privaten Unternehmen und der öffentlichen Hand (33 Beteiligte!) gründlich in die Hose. Aktuelle Bilanz: Es gibt kaum Nutzer. Die Daten stehen nicht auf geeigneten Plattformen zur Verfügung. Und die Technik funktioniert nicht. Dass dafür 34 Millionen Euro Steuergelder verplempert wurden, dürfte nicht nur staugeplagte Autofahrer verärgern.

Der Ansatz, den Ruhrpiloten in einem NRW-übergreifenden System aufgehen zu lassen, klingt interessant. Er kann aber nur funktionieren, wenn das Land als Geldgeber die Fäden selbst in die Hand nimmt.

Den Ruhrpiloten sollte man abschalten – bis er funktioniert. Keine Meldungen sind immer noch besser als zu 100 Prozent falsche Meldungen.