Essen. .

Die Parkplatzsuche an der Uni gerät zuweilen zur Nervenprobe für Autolenker. Freie Abstellflächen sind rar. Es ist ein Problem, bei dem Studenten und Mitarbeiter der Hochschule zugleich Leidtragende und auch Verursacher sind.

Zu einer Entspannung der Situation könnte beitragen, wenn mehr Studenten aufs Fahrrad umsteigen würden.

Ein Zeichen setzen und Vorbild sein, wollten in den vergangenen drei Monaten daher rund 50 Mitarbeiter der Uni Duisburg-Essen (UDE), die sich an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und der Krankenkasse AOK, beteiligt haben.

Täglich pedalten sie die Strecke zwischen Wohnort und Uni; einige nutzten das Velo, um die nächstgelegene Haltestelle zu erreichen, wo sie auf den Nahverkehr umstiegen. „Im Vordergrund standen die Förderung der eigenen Ge-sundheit und der Umweltschutz“, erklärt Brunhilde Böhls, die Koordinatorin der Aktion. 2011 sollen auch Studenten für die Aktions-Teilnahme mobilisiert werden.

Um das Bewusstsein für die Fortbewegung auf zwei Rädern zu schärfen, wurde jüngst an der UDE eine Fahrrad-Homepage (www.uni-due.de/fahrrad) freigeschaltet. „Sie lebt vom Mitmachen. Es soll eine Plattform werden, auf der alle für Radfahrer relevanten Infos zusammengetragen werden“, sagt Böhls. Etwa Infos zu sicheren Fahrradständern, Umkleide- oder Duschmöglichkeiten sowie wissenschaftlichen Rad-Studien.

Großes Einzugsgebiet

Doch das Fahrrad, diese äußerst umweltfreundliche Alternative zum Auto, ist im konkreten Fall der Uni Duisburg-Essen (UDE) nicht uneingeschränkt nutzbar.

Zwar stammen zwei Drittel der UDE-Studenten aus dem direkten Einzugsgebiet der Hochschule, doch dieses ist ein sehr großes. Daher wird der Hochschule häufig das Attribut „Pendler-Uni“ verpasst. Ein Student aus Marl oder Gladbeck reist halt nicht mit dem Rad zum Campus.

Hinzu kommt, dass sich die Einrichtungen der Universität auf die zwei Standorte Duisburg und Essen verteilen – und Studenten zuweilen innerhalb eines Tages den Campus wechseln müssen. Die Universität reagierte darauf und richtete 2009 einen kostenfreien Pendelbus ein.

Den Fahrrad-Fürsprechern wäre es aber noch viel lieber, wenn endlich die Rad-Trasse entlang der ehemaligen Rheinischen Bahn komplett durchgestreckt würde, denn Studenten könnten so von Campus zu Campus radeln. „Das wäre der Fahrrad-Akzeptanz sehr zuträglich“, sagte Böhls.