Essen. .

Zwischen dem Essener Verband Deutscher Brieftaubenzüchter und der Tierschutzorganisation Peta ist ein offener Streit entbrannt. Peta will einen Sternflug von 65 000 Brieftauben am Sonntag (29. August) verhindern.

Die Tierrechte-Organisation spricht von „billigend in Kauf genommener Tierquälerei“. Die Taubenzüchter halten mit einer sechsseitigen Stellungnahme dagegen.

„Das Auflassen von Brieftauben ist kein Aussetzen und damit auch keine Tierquälerei“, schreibt Züchter-Präsident Horst Menzel. Peta hatte das Auflassen der Tauben damit gleichgesetzt. Laut Peta kommen zwischen zehn und 30 Prozent der Brieftauben niemals in ihren Heimatschlägen an. Peta weiter: „Brieftauben sterben oder stranden in fremden Städten. Die Brieftaubenzucht führt zu systemimmanenter Tierquälerei, zu Siechtum und zu Unfrieden in den Städten.“

Tauben zum Weltfriedenstag in Berlin

Horst Menzel hält dagegen: „Der Sicherung ihres angeborenen einmaligen Heimfindevermögens und der Eigenschaft, selbst unter schwierigsten Bedingungen den heimatlichen Schlag zu erreichen, dienen die heutigen Wettflüge. Hierdurch sichern die Züchter unseres Verbandes mithin den Fortbestand der Brieftaube als Kulturgut.“ Eine Umfrage belege außerdem Verluste von weniger als zehn Prozent.

Die Züchter wollen die Tauben bei einer Veranstaltung zum Weltfriedenstag in Berlin auflassen. Die Tiere sollen wie bei anderen Wettflügen den Weg zurück in ihre Schläge suchen. Der Verband versichert, dass alle Tauben „optimal vorbereitet“ sind. Schon mehrfach hatten Tierschützer Taubenzüchter für brutales Halsumdrehen kritisiert und für die Vermehrung von Stadttauben verantwortlich gemacht.