Essen.
Bis Ende 2015 haben Hausbesitzer nach einer neuen Gesetzesvorschrift noch Zeit, ihre Kanäle auf Dichtigkeit überprüfen und sanieren zu lassen. Dubiose Firmen versuchen schon jetzt, ihre überteuerten Dienste anzubieten.
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Bis Ende 2015 haben Hausbesitzer nach einer neuen Gesetzesvorschrift noch Zeit, ihre Kanäle auf Dichtigkeit überprüfen und sanieren zu lassen. Aber schon ziehen dubiose Firmen von Tür zu Tür: Sie versuchen, verunsicherten Eigentümern ihre überteuerten Dienste anzubieten.
„Vor allem im Essener Süden sind diese Kanalhaie unterwegs“, sagt Werner Weskamp, Geschäftsführer von „Haus&Grund“ Essen. Um Hauseigentümer besser zu schützen, wollen der Verband und die Stadtwerke Essen im Herbst eine Infokampagne starten. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:
Warum wird die Dichtheitsprüfung verlangt?
Damit will man die Umwelt besser schützen: Denn durch undichte Leitungen können hohe Abwasser-Mengen ins Trinkwasser gelangen und es verschmutzen. Deswegen legt das Landeswasserschutzgesetz fest, dass bis Ende 2015 alle Grundstücksentwässerungsanlagen einer Prüfung unterzogen werden müssen.
Wer muss welche Leitungen überprüfen lassen?
Kontrolliert werden müssen alle privaten Rohrleitungen bis zum Anschluss an den öffentlichen Kanal. Reine Regenwasserleitungen sind ausgenommen. Zahlen muss der Grundstückseigentümer.
Wer kann eine solche Prüfung vornehmen?
Prüfungsberechtigt sind nur qualifizierte Fachfirmen, die von der IHK, der Handwerkskammer und der Ingenieurkammer Bau zugelassen sind. Eine Liste der Fachfirmen steht im Internet beim Landesamtes für Natur, Umwelt, Verbraucherschutz. Haus&Grund warnt alle, an der Haustür Prüfaufträge einzugehen. Vielmehr solle man sich unbedingt vor Vertragsabschluss solle bei Stadtwerken oder Haus&Grund beraten lassen.
Welche Verfahren zur Dichtheitsprüfung gibt es?
Bei der Sichtprüfung wird eine ferngesteuerte Schiebekamera ins Rohr eingelassen. Alternativ kann eine physikalische Dichtheitsprüfung mit Wasser oder Luft durchgeführt werden. Gemessen wird, wie viel Wasser im Leitungssystem verschwindet. Werden keine Mängel festgestellt, ist die Prüfung bestanden; sind Mängel aufgetreten, müssen die Schäden behoben werden.
Wie teuer ist die Dichtheitsprüfung?
Die Preise variieren stark und hängen vom Objekt ab. „Zwischen 200 und 1000 Euro kann eine Sichtprüfung kosten“, sagt Weskamp.
Wie kann eine beschädigte Leitung saniert werden?
Defekte Rohrstücke können freigelegt und durch neue Rohre ersetzt werden. Alternativ kann ein mit Harz getränkter Schlauch ins Rohr eingeführt und mit Druck an die beschädigte Rohrwand gepresst werden. Dort härtet der Harz aus und dichtet das Leck.
Was kostet die Sanierung?
Im Extremfall kann eine Sanierung sehr kostspielig werden: „Ein fünfstelliger Betrag kann leicht zusammen kommen“, sagt Weskamp.
Wie oft ist man zur Dichtheitsprüfung verpflichtet?
Alle 20 Jahre.