Zur evangelischen Kirche hat Werner Dieker eine besondere Beziehung: „Wie meine Urgroßeltern auch schon, bin ich hier getauft, konfirmiert und getraut worden“. In seiner Jugendzeit sei an Heiligabend keiner der 1434 Sitzplätze mehr frei gewesen, und auch heute betrachteten viele Familien die Kirche als ihre Heimat und Anlaufstelle.
Im Jahr 1999 las Dieker einen SOS-Ruf der Kirchengemeinde in der Zeitung. Im März hatte eine Wartungsfirma bemerkt, dass der Wetterhahn auf der Kirchturmspitze wackelte und der Glockenstuhl von Rost angefressen war. Dieker rückblickend: „Der Hahn wäre ‘runtergefallen, und die Kirche hätte man wohl schließen müssen.“ Deshalb nahm er sich vor: „Ich ziehe die Kirche.“ 2000 wurde ein Kirchbauverein gegründet, die Sanierungskosten mit mindestens 1,75 Millionen Euro veranschlagt. Der „Essener Konsens“ wurde mit an den Tisch geholt. Der über 100 Jahre alte romanische Bau war zwar im Laufe der Zeit mehrmals erneuert worden, dennoch fanden die Fachleute Bewuchs im Mauerwerk, poröse Steine und Fugen sowie völlig verwittertes Holz. „Ohne Werner Dieker hätten wir keinen Stein bewegt“, sagte rückblickend Dirk Treptow vom Gemeindeamt. Gestartet wurde eine nicht alltägliche Spendenaktion, bei der allein Dieker 1,2 Millionen Euro zusammentrug, darunter von wichtigen Sponsoren wie Sparkasse, Viterra und Goldschmidt.
Die Kirche und das benachbarte Stadtteilzentrum Kon-Takt seien wichtige Treffpunkte, für den Markt wünscht er sich mehr Frischewaren.