Kettwig. .

Der Alte Bahnhof an der Ruhrtalstraße wurde als Bürger-, Sport- und Kulturzentrum konzipiert. Aufs Beste wurde er saniert und restauriert, im Frühjahr 2003 eröffnet. Mittlerweile musste in Sachen äußerer und innerer Schönheit schon nachgebessert werden. Doch der Alte Bahnhof ist noch lange nicht in die Jahre gekommen, sondern erwacht mit Macht aus seinem Dornröschenschlaf.

Kettwigs Kulturzentrum ist er ohne Frage geworden. Theater, klassische Konzerte, die Deutschen Kabarett-Tage. Alles Hochkaräter, Schwergewichte und zumeist auch Publikumsmagnete. Die Sache mit dem Sport funktioniert auch. Mittlerweile rechnen sich die Kurse, sind teilweise sogar überbucht.

Wunschprogramm mit
vielen Punkten

Ein richtiges Bürgerzentrum - das muss der Alte Bahnhof allerdings erst noch werden. Ein ergiebig diskutiertes Thema, aus dem Wolfgang Lettow, Vorsitzender der IG Bahnhof, allerdings schnellstmöglich die Luft rauslassen will. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Hartmut Ketteler, dem Büroteam der IG und dem rührigen Beirat rückt er den Bahnhof näher an die Kettwiger. Schritt für Schritt - und mit Erfolg.

Am Sonntag, 26. September, wird sich der Alte Bahnhof präsentieren. Von 11 bis 17 Uhr, mit Programm auf der Bühne und in (fast) allen Räumen. Wolfgang Lettow hat ein Wunschprogramm, will jeden einzelnen Punkt bis zum 1. September festgeklopft haben. Und wenn er für sein Engagement so etwas wie ein Motto hat, dann ist es sicherlich das folgende: „Der Bahnhof ist offen für alle. Und nicht nur an diesem Tag“.

Bereits 2009 hatte Carolin Becher, die für das Kursangebot und die Vermietungen zuständig ist, die Idee, einen Tag der offenen Tür durchzuführen. Damals wurde die Zeit knapp - 2010 war das realisierbarere Ziel. Vor vier Wochen wurden alle Mitglieder, die Übungsleiter und das Team des Bahnhof-Restaurants 3/4zehn angeschrieben und über die Pläne informiert. Ein erstes Treffen hat stattgefunden, jetzt wird abgeklopft, was machbar ist.

Klar ist: Daniel, beliebter Dauergast auf Kettwigs großen und kleinen Festen, wird im Saal singen, und es gibt ein Kinderkreativprogramm. Die Deutsche Bahn wird mit einem Stand vertreten sein, denn „2012 soll ja die Sanierung des S-Bahnhofes beginnen, und so können die Pläne schon einmal vorgestellt werden“, sagt Wolfgang Lettow.

Klar ist auch, dass die Ruhrpott Revue, ein Theater-Projekt der AWO in Kooperation mit dem Diakoniewerk Essen, zu Gast sein wird. Im Angebot: u.a. das Steigerlied und der „Ruhrpottblues“.

Üppig ist die Liste mit zu erledigenden Aufgaben. Plakate müssen entworfen, eine Bahnhofs-Zeitung erstellt werden. Kein Grund zur Panik. Wolfgang Lettow hat mit seiner Frau Christiane Strehl-Lettow einen entspannenden Urlaub hinter sich - und offensichtlich eine Menge Energie. Auf sein Team kann er sich verlassen, die Aufgaben sind verteilt. Der Bahnhofstag am 26. September soll eine Rund-Um-Werbeveranstaltung werden. Für den Standort Kettwig, für den Alten Bahnhof - und die zahlreichen Chancen, die beides bietet. Franziska Dannheim schreibt mit ihrer Reihe „Opera légère“ schon lange ihre ganz eigene Erfolgsgeschichte im Alten Bahnhof. Am 3. September gastiert sie dort mit dem entschlackten „Freischütz“..

Sopranistin plant mit
der IG Bahnhof

Und sie wird vielleicht eine dieser Chancen nutzen, denn im Weinkeller des Gebäudes könnte es bald eine Veranstaltungsreihe mit der charismatischen Sängerin geben...

Und wenn man dann noch bedenkt, dass die Deutschen Kabarett-Tage nun doch im Alten Bahnhof bleiben (wir berichteten) und es künftig eine enge Zusammenarbeit mit den Gründern Mona und Dierk Lamm geben wird, sieht die Zukunft recht rosig aus. Christiane Strehl-Lettow: „Darüber freue ich mich ganz besonders. Die Kabarett-Tage gehören einfach zu Kettwig. Und wir sind froh, dass wir auf die Erfahrungen der Lamms zurückgreifen können.“

Auf Erfahrungen zurückgreifen - das ist ein gutes Stichwort. Wer seine Erfahrungen einbringen will, wer ein Macher oder eine Macherin ist, wer an der Zukunft von Kettwigs guter Stube mitarbeiten möchte, ist bei der IG Bahnhof immer herzlich willkommen.