Essen.

Essen hat die beste Oper. Nach viel Lob im Monatsmagazin „theater pur“ nun auch die „Welt am Sonntag“: Das Aalto-Theater und Stefan Soltesz räumen in der Kritikerumfrage der Wochenzeitung wieder einmal gehörig ab.

Gleich drei Nennungen gab es in der Kategorie „bestes Opernhaus“. Stefan Soltesz und die Essener Philharmoniker erhielten sogar vier Nennungen in den Kategorien „bester Dirigent“ und „bestes Orchester“. Im Rückblick auf die vergangenen Spielzeit kamen viele Kritiker an der Essener „Lulu“ ebenfalls nicht vorbei. Dabei erhielt Dietrich Hilsdorfs Regie-Sicht auf Alban Bergs Musikdrama eine Nennung als „beste Inszenierung“ eines Stückes aus der Zeit nach 1945. In der gleichen Kategorie wurde auch Caroline Grubers Inszenierung von Hans Werner Henzes „Elegie für junge Liebende“ aufgeführt. Und Aalto-Ensemble-Mitglied Astrid Kropp-Menendes wurde für ihre Leistung in diesem Werk als „beste Sängerin“ genannt, eine Würdigung, die Julia Bauer in der Titelpartie von Bergs „Lulu“ gleich drei Mal auf sich vereinigen konnte. Mit dieser Partie ist die Sopranistin übrigens in der kommenden Saison wieder am Aalto-Theater zu erleben. Die Wiederaufnahme ist am 14. November.

Unter dem „Reinfall der Saison“ war das Aalto nicht aufgeführt. Da hatten die Kritiker sich eindeutig auf Düsseldorf und Köln eingeschossen. Vor allem Harald Schmidt bekam das für seine Inszenierung von Lehars „Die lustige Witwe“ an der Rheinoper zu spüren.

Fazit: Das Aalto-Theater konnte jetzt noch den gewohnt hohen Standard halten - und das nicht nur nach Meinung der Fachleute sondern auch in der nach wie vor ungebrochenen Publikumsgunst. Nun muss man sehen, das dieses Niveau auch weiterhin ermöglicht wird.