Essen. .
Eine neue Selbsthilfegruppe will Herztransplantierten Rat und Unterstützung bieten. Das erste Treffen findet im Juni statt. Dadurch sollen sich Betroffene besser austauschen können.
Eine Herztransplantation ist ein tiefgreifender Einschnitt ins Leben, ist mit Warten, Hoffen und Bangen verbunden. Betroffene und ihre Angehörigen finden jetzt Rat und Unterstützung in einer neuen Selbsthilfegruppe. Am Montag, 7. Juni, 18 bis 19.30 Uhr, findet ein erstes Treffen im Hörsaal des Herzzentrums am Universitätsklinikum Essen statt.
„Die Idee, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, kam mir, als ich selbst im Krankenbett lag“, erzählt Stephan van der Zee. „Es schießen einem so viele Gedanken durch den Kopf, und es tut einfach gut, sich mit anderen Leidensgenossen auszutauschen.“ Gemeinsam mit dem ebenfalls Herztransplantierten Klaus Baumert will van der Zee die Idee nun in die Tat umsetzen.
Stephan van der Zee erkrankte im Alter von 37 Jahren an einer Herzmuskelentzündung, die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) folgte. „Luftnot, Schwäche und trockener Husten plagten mich, und ich hatte einfach keine Kraft mehr“, erinnert sich der jetzt 48-Jährige. Seinen Beruf als Dachdecker musste van der Zee sogleich aufgeben. Durch medikamentöse Behandlung fand die Erkrankung über Jahre einen Stillstand.
Ab 2005 überschlugen sich dann die Ereignisse: Erst wurde ein Defibrillator - ein Schockgerät, das Herzrhythmusstörungen begegnet - notwendig, 2008 dann ein Kunstherz. „Mir ging’s total schlecht, so dass ich zeitgleich auf die Hochdringlichkeitsliste für eine Transplantation kam“, erinnert sich van der Zee. „Neun Monate musste ich warten. Das war eine schwere Zeit.“ Am 12. Juni letzten Jahres war es dann soweit: Stephan van der Zee bekam sein neues Herz. Seither geht es ihm gut.
„Im Vorfeld der Transplantation habe ich Monate im Krankenhaus verbracht und kam mit vielen anderen Patienten ins Gespräch“, erinnert sich der Mann aus Viersen. „Hoffen und Bangen gehören zum Alltag. Und es gibt einen großen Bedarf nach Informationen und Austausch.“ Diese Lücke soll die neue Selbsthilfegruppe für Patienten und deren Angehörige nun schließen.