Diesem Projekt kann man nur die besten Wünsche mit auf den Weg geben. Es ist für die Stadt extrem wichtig, es muss gelingen. Denn so eine Chance kommt nie wieder: Erstmals ist die Hoffnung realistisch, dass die Uni an die City rückt und das schwierige Nordviertel sich in ein studentisch durchsetztes Szene-Viertel verwandelt. Das könnte Sogkraft entwickeln für das komplette Umfeld – und der gesamten City mehr Leben einhauchen, vor allem am Wochenende und abends. Was mit dem „Café Solo“ neben der Lichtburg auf der Kettwiger Straße gelang – Stichwort Flair auf der Fußgängerzone –, könnte woanders auch funktionieren. Mehr Gastro in die City: Das könnte auch ein Mittel gegen Leerstände sein. Wenn die Vermieter dazu bereit wären – Eigentum verpflichtet.
Noch stimmt das Umfeld nicht wirklich, um im neuen Quartier anspruchsvolle Mieter oder Käufer von Immobilien anzulocken. Die Friedrich-Ebert-Straße ist ein echtes Problem. Und auch das neue Einkaufszentrum übrigens, ganz gleich, wie man zu ihm steht: Baulich einladend ist es nicht gerade.
Besonders schmerzlich ist das vorläufige Scheitern des Uni-Bibliothek-Turms – ein weithin sichtbarer Bau, den man auch von der City aus sieht, würde die Uni viel stärker ins Bewusstsein rücken als bisher. Der Turm muss kommen, trotz der widrigen Umstände.