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„Hau-ab“- und Buh-Rufe statt Applaus: Was andere Comedians zur Verzweiflung bringen würde, animierte Jimmy Breuer im Eulenspiegel zu einem selbst ernannten „Gag-Feuerwerk“. Es gab reichlich Lacher für seinen kurzweiligen Auftritt bei „1Live - Eine Nacht in Essen“. Auch Tony Mono begeisterte.

„Ich bin der Witzetou in der Comedy-Prärie“. So begrüßte Comedian Jimmy Breuer seine Fans im ausverkauften Eulenspiegel. Sie dankten ihm mit den bekannten „Hau-ab“- und „Verschwinde, du Spinner“-Rufen. Bei dem Comedy-Beitrag zur „1Live - Eine Nacht in Essen“ heimste Jimmy Breuer die meisten Lacher ein. Der zweite Gast, Tony Mono, punktete in Sachen Spontanität.

„Angeschnallt und abgelacht“, unter diesem Motto stellte Jimmy Breuer seinen Auftritt - der einen Streifzug durch sein Leben darstellte: Von der Schulzeit über die erste Freundin bis zu seinem Leben als „Comedy-Star“. Ein Leben in Lüdinghausen, bei dem einiges schief ging.

„Bei der Einschulung wurde ich gefragt, wo denn meine Schultüte war. Ich hatte sie auf der Toilette geraucht.“ Jimmy Breuer weiter: „Also Tüte im Sinn von Drogen. Ihr versteht!?“ Langgezogene Buh-Rufe erfüllten den Saal. Eine Sympathieerklärung, die Breuer aufnahm. „Jeppa. Ihr seid das geilste Publikum. Ich liebe Essen. Wie man ja auch an meinem Bauch sieht.“

Breuer kündigt bei einem Spaßanruf ein „Gag-Feuerwerk“ an

Bei seinen Spaßanrufen kündigte er unter anderem bei der Feuerwehr an, dass er das Eulenspiegel mit seinen Witzen „zum Brennen bringen“ und ein „Gag-Feuerwerk“ zünden würde. Das Manko: Die Anrufe waren geschauspielert, die Reaktionen der scheinbaren Gesprächspartner vorhersehbar. Echte Anrufe, es hätte ja nicht unbedingt die Notrufnummer der Feuerwehr sein müssen, hätten den Spaßfaktor erhöht.

Was Spontanität bedeutet, zeigte anschließend Tony Mono. Er nahm Zwischenrufe aus dem Publikum auf, trank aus einer Bierflasche eines Zuschauers in der ersten Reihe - und griff den Auftritt von Jimmy Breuer auf. „Ich saß die letzte halbe Stunde in einem schalldichten Raum, um den vorherigen Auftritt nicht hören zu müssen.“

Der Comedy-Produzent und Sänger legte mit einem „Ärzte“-Cover von „Junge“ nach. „Jimmy, Gott sei Dank hast du dich entfernt. Warum gehst du nicht zu den 1Live-Infos? Die geben dir eine Festanstellung, wenn du mit den Witzen aufhörst.“ Und weiter: „Jimmy, bei dir reimt sich Scherz auf Schmerz. Gib mir deine Adresse und ich poliere deine Fresse.“ Der Saal jubelte.

Tony Mono parodiert Xavier Naidoo

Auch über Xavier Naidoo, der zeitgleich in der Lichtburg auftrat, machte sich Tony Mono lustig. „Eigentlich wollte ich ja zu seinem Konzert. Aber ich habe meine Bibel vergessen.“ Bei einem Cover eines Naidoo-Songs brach er ab. Seine Mütze, auf deren Vorderseite das Wort „Fuck“ prangerte, störte den Comedian. „Ich bin vorbereitet“, verkündete Mono. Sprach's und wendete seine Mütze, auf der fortan das Wort „Pray“ prangte.

Egal ob Sido, Rammstein, Milow oder Eminem: Tony Mono präsentierte sich als Verwandlungskünstler und kreativer Coversänger. Und so bedankte er sich stilecht bei seinem Publikum in Reim- und Liedform: „Ich danke dir in deinem grünen Shirt, weil dein Eintrittsgeld jetzt mir gehört.“