Essen. .

Weil er auf den städtischen Friedhöfen Millionenverluste einfährt, will Grün und Gruga zwei Friedhöfe schließen und Trauerhallen abreißen. Als Ursache nennt das Unternehmen wachsende Konkurrenz. Inzwischen gebe es bei Einäscherungen einen regelrechten „Leichentourismus“.

Auf den städtischen Friedhöfen macht Grün und Gruga Millionenverluste. Deshalb hat der Betrieb am Dienstag ein Sparkonzept vorgelegt. Er will zwei Friedhöfe und viele Trauerhallen und Aufbahrungsräume schließen. Selbst mit diesem Sparpaket wird der Betrieb aber weiter rote Zahlen schreiben.

Grün und Gruga betreibt 23 Friedhöfe mit rund 250 000 Grabstellen und das Krematorium am Hellweg. Schon vor Jahren hat der Betrieb wegen des Einwohnerrückgangs die Reserveflächen für weitere Gräber aufgegeben. Jetzt will Grün und Gruga ganze Friedhöfe aufgeben, weil die Verluste rasch steigen: Von 2007 bis 2009i sind rund 2,5 Millionen Miese aufgelaufen, Tendenz rasch steigend.

In den nächsten Jahren 31 Stellen abbauen

Als Ursache macht das Unternehmen wachsende Konkurrenz. Inzwischen gebe es bei Einäscherungen einen „Leichentourismus“ in die Niederlande und zum Rhein-Taunus-Krematorium bei Koblenz. Ein privater Krematoriumsbetreiber hat auf einem kirchlichen Friedhof in Essen schon 1600 Urnenbestattungen durchgeführt, andere bieten Billig-Bestattungen zum Beispiel in Thüringen an.

Die klassische Erdgrabbestattung wird immer seltener, auch wegen des Wegfalls des Sterbegeldes. Nur noch 14 Prozent der Verstorbenen werden heute in einem Reihengrab beigesetzt. Das bedeutet für Grün und Gruga Einnahmeverluste in Millionenhöhe.

Das Sparkonzept sieht vor, in den nächsten Jahren weitere 31 Stellen abzubauen und immer mehr einfache Friedhofsarbeiten an Privatfirmen abzugeben. Der Siepenfriedhof und der Friedhof Schonnebeck sollen aufgegeben werden. Dazu will Grün und Gruga mehrere Trauerhallen abreißen. Die neue Halle am Parkfriedhof soll in ein Kolumbarium für Urnen umgewandelt werden. Auf der Einnahmeseite plant Grün und Gruga eine „maßvolle“ Gebührenerhöhung. Trotzdem sei ein ausgeglichenes Betriebsergebnis „bis zum Jahre 2016 nicht zu erwarten“.