Der Projektentwickler Klaus Wolff hat in Essen in den letzten Jahren viel geplant und gebaut. Das ist weder verboten noch anrüchig, solange die Vergaben klar und transparent sind und die Ergebnisse stimmen. Genau das ist bislang der Fall. Ob Philharmonie oder Folkwang-Museum, Messe-Hotel oder Berufskolleg Holsterhausen, ob Nord-City oder RWE-Stadion - Wolff hat immer gute Arbeit abgeliefert oder ist noch im Begriff, dies zu tun. Dass Wolff dabei für gute Leistung meist (nicht immer) auch gutes Geld erhielt, ist legitim. Man wird gerade im Baubereich leicht Beispiele finden für Unternehmen, die höhere Rechnungen stellen und schlechtere Arbeit abliefern.
Ohne es zu wollen, ist Wolff offenbar in die Mühlen der Politik geraten. Das Gros seines Engagements fiel in die Ära Reiniger. Und allein dadurch, dass er mit der Philharmonie ein Lieblingsprojekt des früheren OB vor dem Scheitern rettete, half Wolff natürlich indirekt der CDU. Bei parteipolitischen Kleingeistern, die in Freund-Feind-Kategorien denken, macht ihn das wohl verdächtig. Der Mann ist aber er- kennbar unpolitisch. Er will bauen und das möglich gut. Das ist genau das, was er soll.
Es gibt Grund, sich langsam Sorgen zu machen um die weitere Entwicklung dieser Stadt. Warum wird privates Engagement wie in der Nord-City plötzlich ins Zwielicht gerückt? Warum wird jemand wie Wolff, der im Auftrag der Stadt in Essen soviel geleistet hat, im Regen stehen gelassen? Warum darf die Baudezernentin nicht Anschuldigungen entkräften, die sich gegen Wolff, aber eben auch gegen die Stadt selbst richten?
Fragen über Fragen. Vielleicht kann OB Reinhard Paß ja gelegentlich ein wenig Aufklärung liefern. Frank Stenglein