Essen. .
Mit einer neuen Studie will die Essen Marketing GmbH (EMG) die große Bedeutung des Tourismus in Essen belegen. Danach erwirtschaften hier Hoteliers, Gastronomen, Einzelhändler und Dienstleister rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr. Die meisten Touristen kommen aus Großbritannien.
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Pro Tag empfängst Essen rund 88 000 Touristen, 26 700 Personen können in der Stadt ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten. Über alle Zielgruppen gibt ein Tourist am Tag im Durchschnitt 41 Euro aus.
Veröffentlicht werden auch die Ergebnisse einer repräsentativen Haushaltsbefragung vom Herbst 2009. Sie belege, dass 67,1 Prozent der Essener Bürger mit Essen die Kulturhauptstadt verbinden. Dass noch 44 Prozent die Vorstellung „Stahl und Kohle“ als zutreffend nennen, erklärt EMG-Geschäftsführerin Eva Sunderbrink so: „Die Kathe-dralen der 150 Jahre währenden Montanindustriegeschichte werden nun durch Kunst und Kultur oder Dienstleistungen neu belebt.“ Mit Blick auf zutreffende Schlagworte für Essen konnten sich 64,9 % auch mit „Metropole des Ruhrgebiets“, 60,4 % mit „Energiestadt“, 53,1 % mit „Dienstleistungsstadt“ und 52 % mit „Einkaufsstadt“ identifizieren.
Aber wie gehen die Essener selbst mit ihren Besuchern um? Dazu lieferte die Haushaltsbefragung teilweise überraschende Erkenntnisse. Die Herkunftsstruktur der ausländischen Übernachtungsgäste ist sehr vielfältig. An der Spitze liegen überraschend Gäste aus Großbritannien (14,1 Prozent), gefolgt von den Niederländern (9,3 Prozent) sowie Bürgern aus den USA und Italien (jeweils 6,7 Prozent). Dann folgen die Schweiz, Frankreich, Österreich, Belgien, Spanien und Russland.
Wichtiger Tagestourismus
Verwandten- und Bekanntenbesuche sowie der Tagestourismus, so die EMG, würden in ihrer Bedeutung oft unterschätzt. So fänden in Essen 3,2 Millionen Übernachtungen oder gut zweieinhalb Mal so viele Übernachtungen wie in den entgeltpflichtigen Beherbergungsbetrieben in Essener Privatwohnungen statt. Bei 304 000 Privathaushalten sind das durchschnittlich 10,5 Übernachtungen jährlich. 85 Prozent der touristischen Aufenthaltstage in Essen entfallen auf Tagesbesucher, die am gleichen Tag wieder an ihren Wohnort zurückkehren.
Welche Sehenswürdigkeiten und Orte empfehlen die Essener Gastgeber ihren privaten Besuchern? Weil es dazu viele Mehrfachnennungen gebe, würden die Essener auf verschiedene Highlights setzen.
Die Top-Ten der Sehenswürdigkeiten
1. Zollverein (66,1 %), 2. Baldeneysee (62,2 %), 3. und 4. Grugapark und Villa Hügel (jeweils 55,1 %), 5. City (32,3 %), 6. Dom (24,4 %), 7. Lichtburg (23,6 %), 8. Museum Folkwang (21,3 %), 9. Colosseum Theater (15,7 %) und 10. Ruhr Museum (11 %).
Die jüngeren Essener unter 35 Jahre empfehlen die City häufiger als die Altersgruppen 35 bis 60 und über 60. Dass die jüngere Generation einen Ausflug zum Baldeneysee auffällig seltener empfehle als die älteren Befragten, sei überraschend. Bei der Gruppe der über 60-jährigen stechen die Besichtigungsempfehlungen von Dom und Villa Hügel ins Auge. Der Grugapark ist vor allem für die Befragten zwischen 35 und 60 Jahren ein Highlight.