Man fragt sich schon, was in Menschen vorgeht, die Blumen und Pflanzen von Gräbern klauen. Sicher, formal gesehen ist ein solcher Diebstahl schon wegen des geringen Beute-Werts eine Lappalie. Selbst moralisch eher indifferente Zeitgenossen müssten aber doch begreifen, dass sie hier einen Tabubruch begehen, der trauernden Angehörigen weit über den materiellen Verlust hinaus sehr wehtut. Es ist ein Armutszeugnis, wenn eine Gesellschaft ihre Friedhöfe bewachen muss. Aber es geht wohl nicht anders. Ähnliches ist ja von Kirchen bekannt, die früher grundsätzlich offen standen und heute wegen der Diebstahl-Gefahr meist zu sind.
Was ist da bloß passiert? Hier ist nicht der Ort für tiefgründige Ursachenforschung. Nur eines: Schämen sollte sich, wer die Gefühle anderer derart verletzt. Frank Stenglein