Essen. .
Die neue Betrugs-Welle an manipulierten Geldautomaten verunsichert viele Bürger. Während die meisten beim Geldabheben schon lange auf Selbstbedienung setzen, gibt es weiter manche Leute, die ihre Geldgeschäfte lieber am Schalter erledigen - gegen den Trend.
Etwa jede fünfte Ein- oder Auszahlung von einem Girokonto der Essener Sparkasse werde am Schalter und nicht am Automaten getätigt, berichtet Sprecher Volker Schleede. Das größte Geldinstitut der Stadt mit 56 Geschäftsstellen registrierte 2009 rund acht Millionen Ein- und Auszahlungen an hauseigenen Geldautomaten, aber weiter immerhin 2,2 Millionen Ein- und Auszahlungen am Schalter. Die Sparkasse hat etwa 300000 Kunden in Essen.
Auch Postbank-Kunden könnten weiterhin Bargeld am Schalter abheben, ohne auf Automaten angewiesen zu sein, berichtet Sprecher Ralf Palm. Aktuell betreibt die Postbank in Essen insgesamt 35 so genannter „Finanzcenter“ sowie Post- und Partner-Filialen, die an Kunden Bargeld auszahlen. Dazu benötige man in der Regel die EC-Karte und einen Personalausweis. Am Schalter werde an einem Bedienfeld die vierstellige Geheimnummer (PIN) abgefragt.
Weil seit Jahren die Mehrheit der Bürger die Vorteile der Geldautomaten zu nutzen weiß, haben die meisten Banken ihr Angebot entsprechend angepasst: Die Postbank hat an 13 Essener Shell-Tankstellen Automaten aufgestellt. Commerz- und Dresdner Bank, die mittlerweile zu einem Unternehmen fusioniert sind, betreiben in Essen 17 Filialen - davon drei als so genannte „Filialen der Zukunft“: ohne Schalter oder Kassenbetrieb. Diese Läden sind in Altenessen, Borbeck und Kettwig. Ein- und Auszahlungen oder Überweisungen sind hier ausschließlich nur am Automaten möglich. Trotzdem sind es keine personalfreien Zonen: „Die Mitarbeiter stehen zur Beratung zur Verfügung, nicht aber für Buchungen“, erklärt Firmensprecher Thomas Schwarz. Auch die Deutsche Bank setzt auf Automaten-Expansion: Mittlerweile gebe es fünf „SB-Zonen“ in Essen - separate Banken ohne Kassen- oder Schalterbetrieb, dafür nur mit Automaten.