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Die städtischen Beteiligungsgesellschaften müssen einen erheblichen Beitrag zum Sparvolumen leisten. Besonders hart trifft es die Theater und Philharmonie (TuP). Von rund 45 Millionen Euro Zuschuss muss sie bis 2013 stufenweise runter auf 37,8 Millionen.
Ab sofort über 22 Millionen Euro, später gar 40 Millionen Euro pro Jahr - das ist die Spar-Forderung von Mutter Stadt in Richtung städtischer Beteiligungsgesellschaften, die damit einen erheblichen Beitrag zum Sparvolumen leisten müssen. Die Gesellschaften sind GmbHs mit eigenen Geschäftsführern, die aber ganz oder mehrheitlich der Stadt gehören, und die öffentliche Aufgaben wie den Betrieb der städtischen Theater, den öffentlicher Personennahverkehr oder die Unterhaltung von Sportanlagen und Schwimmbädern leisten.Diejenige Gesellschaft mit dem bisher höchsten Finanzzuschuss aller städtischen Töchter muss auch den höchsten Sparbeitrag erbringen.
Das ist die Theater und Philharmonie (TuP). Von jetzt fast 45 Millionen Euro Zuschuss muss sie stufenweise runter auf 37,8 Millionen im Jahr 2013 – und das bei regulär mutmaßlich weiter steigenden Kosten für Personal; ein Punkt, der ohnehin einen Großteil der Kosten ausmacht. Mancher glaubt, dass ein solcher Aderlass von fast 18 Prozent mittelfristig nur durch die Schließung ganzer Sparten – etwa dem Sprechtheater im Grillo - möglich ist. Andere hoffen darauf, alle Sparten zumindest auf Sparflamme erhalten zu können, bis bessere Zeiten kommen. „Wie und wo genau gespart wird, ist Sache der Geschäftsführer“, sagte Stadtkämmerer Lars Martin Klieve. Nur habe am Ende eben die Zahl zu stimmen.
Kräftig sparen müssen auch die Sport und Bäderbetriebe, allerdings nicht so stark wie die TuP. Von 20,68 Millionen Euro geht es bis 2013 schrittweise runter auf 18,5 Millionen. Auch dies gilt angesichts hoher Unterhaltskosten als schwierig. An diesem Punkt wird deutlich, dass die Bäderdebatte der letzten Zeit nicht ohne Grund geführt wurde.
Nennenswerte Sparbeiträge werden auch von Grün und Gruga erwartet. Von 23,3 Millionen Euro geht es bis 2013 runter auf 21,2 Millionen. Die Folgen sind für eine ohnehin nicht mit Grünschmuck verwöhnte Stadt bitter: Weniger Blumen, weniger Anpflanzungen, weniger gepflegter Grünflächen, weniger Veranstaltungen in der Gruga - all das kündigte die Baudezernentin und Erste Werkleiterin Simone Raskob gestern unmissverständlich an. Und: „Wir werden auch einige Spielplätze aufgeben müssen.“
Auch bei der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) schlägt der Sparzwang prozentual mächtig zu. Von 3,5 Millionen Euro soll der jährliche Etat auf 2,3 Millionen schrumpfen. Und das obwohl die Betreuung und Beratung ansiedlungswilliger Unternehmen nach der geplanten Gewerbesteuererhöhung womöglich noch wichtiger ist als jetzt schon. Die kleinere Beteiligungsunternehmen der Stadt fallen mit ihren Einsparungen von insgesamt 435 000 Euro ab dem Jahr 2013 hingegen kaum ins Gewicht.
All das würde jedoch nicht einmal annähernd reichen, um Mutter Stadt aus der Klemme zu helfen. Alle Hoffnungen ruhen deshalb auf der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (EVV), der städtischen Holding, in der die verlustreiche Evag und die gewinnträchtige Stadtwerke AG untergebracht sind. Es gilt Verluste und Gewinne unter dem EVV-Dach steuerbegünstigt zu verrechnen, damit am Ende eine nennenswerte Summe der Stadtkasse zufließt.
Der Kämmerer erwartet eine Erhöhung der Ausschüttung beginnend mit 20 Millionen Euro für 2010 und sich steigernd bis 2013 auf 26,2 Millionen. Das geht nur mit einer Kombination aus erheblichen Einsparungen bei der Evag und stark steigenden Gewinnen der Stadtwerke.
Die Evag immerhin hat signalisiert, dass sie durch Kooperationen mit Duisburg und Mülheim in der Sparte Werkstätten, noch Spar-Reserven hat, ohne den Fahrplan ausdünnen zu müssen.