Wer vor, sagen wir, zehn Jahren Essen verließ, um 2010 zurückzukehren, würde die verblüffende Erfahrung machen, dass die Stadtpolitik in etlichen Fragen nicht einen einzigen Meter weitergekommen ist. Der Flugplatz auf der Stadtgrenze gehört dazu. Mit immer neuen Ausnahmegenehmigungen haben es sich die politisch Verantwortlichen in Essen und Mülheim bequem gemacht. Weder ruhebedürftige Anwohner noch die Geschäftsflieger erhielten eine klare Perspektive, vielmehr regiert das kommunalpolitisch extrem beliebte „Sowohl als auch“.
Das Gerichtsurteil könnte jetzt ein Bekenntnis erzwingen: Entweder der Flugplatz bekommt die Chance auf ein gewisses qualitatives Wachstum, was wegen der heute sehr viel leiseren Jets keine Horrorvorstellung sein muss. Oder man findet sich mit der wirtschaftlich wenig interessanten Start- und Landebahn für den Schul- und Sportbetrieb ab. Von beidem ein bisschen, die „kleine Düse“ ohne echte Genehmigung - das geht nun nicht mehr lange.