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Da mochte es frostig sein wie es wollte: Der Rüttenscheider Rosenmontagszug war in diesem Jahr wieder ein Publikumsmagnet: Die Veranstalter zählten 150 000 Narren.

50 Gruppen und Gesellschaften, darunter 14 Musikzüge, waren an dem Umzug beteiligt. 1000 Karnevalisten in Uniform und Kostümen marschierten und fuhren auf den 35 Motivwagen von der Gruga über die Rüttenscheider Straße, Klarastraße, Friederikenstraße, Brunnenstraße, Hohenzollernstraße, Huyssenallee bis zur Freiheit. Gegen 13.30 stand der Zug für etwa 20 Minuten still, weil eines der Fahrzeuge mit einem Motorschaden liegen blieb.

Die meisten Besucher drängelten sich an den mobilen Bühnen an der Martinstraße, am Rüttenscheider Stern und vor der Philharmonie.

„Jeder weiß hier anne Ruhr, Karneval ist auch Kultur“

Das Motto der aktuellen Session - „Jeder weiß hier anne Ruhr, Karneval ist auch Kultur“ - spiegelte sich in der Gestaltung der Wagen wider. Viele Gesellschaften widmeten sich im Kulturhauptstadtjahr diesem Thema. Andere teilnehmende Gruppen schickten ihre Wagen ohne erkennbares Motto auf die Straße. Die Finanzkrise, 2009 begreiflicherweise ein großes Thema, spielte in diesem Jahr nur eine Nebenrolle: Lediglich das Motto der „Blauen Veilchen“ erinnerte daran: „Trotz Konjunktur und Miese, schunkeln wir durch die Krise“ .

Traditionell wird im Karneval gerne das politische Geschehen durch den Kakao gezogen - gerade auch das kommunale. So stellte etwa die „KG Hahnekopp 1862“ die Frage: „Wo steuern wir hin?“. In Zeiten des au-Booms Schwimmbäder und Sportanlagen zu schließen, leuchtet den Narren nicht ein.

Von Rüttenscheid fuhren viele Besucher nach Kupferdreh, wo am Nachmittag der Stadtteil-Rosenmontagszug startete. Dort zählte die Polizei 45 000 Besucher.