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Die Pläne der Verwaltung haben Eltern aufgeschreckt. So denkt die Stadt derzeit darüber nach, die Kita-Gebühren anzuheben. Auch die Gebührenfreiheit für zeitgleich betreute Geschwisterkinder steht auf der Kippe.
Die von der Verwaltungsspitze überlegte Erhöhung der Kindergarten-Beiträge sowie die Reduzierung der teuren Ganztagsplätze in den Kitas hat Sozialverbände, Politiker und Eltern aufgeschreckt. Geprüft wird, die Gebührenfreiheit für Geschwisterkinder zu kippen, die zeitgleich in der Kita sind, sowie die Kita-Gebühren pro Kind im Schnitt um rund 50 Euro pro Monat zu erhöhen.
„Erhöhungen sind absolut der falsche Weg“, warnt Ulrich Spie, Vize-Vorsitzender des Kinderschutzbundes. „Bei Kindern zu sparen, ist grundsätzlich falsch. Stattdessen sollte sich die Stadt fragen, ob sie wirklich ein neues Fußballstadion bauen muss.“ Er kritisiert, dass die Stadt künftig weniger Eltern die Möglichkeit geben will, ihre Kinder 45 Stunden pro Woche in der Kita zu belassen. „Das trifft vor allem die Alleinerziehenden, die dann nicht mehr voll arbeiten gehen können. Die Gefahr, dass Kinder vernachlässigt werden, nimmt zu.“
„Geld der Eltern ist knapp“
Kritische Töne schlägt auch Bernd Lösken vom Kita-Zweckverband des Bistums an: „Das Geld der Eltern ist äußerst knapp. Wir spüren, dass sie kürzere Betreuungszeiten wählen oder das Mittagessen weglassen, um zu sparen.“ Beim Essen geht es um 1,80 bis 2,30 Euro am Tag.
Grüne- und SPD-Politiker wehren sich gegen Einschnitte bei Kindergärten, die CDU will dagegen nur übers gesamte Sparpaket von Oberbürgermeister Paß (SPD) urteilen.
„In Essen werden bereits jetzt überdurchschnittlich hohe Beiträge gezahlt - mehr ist weder pädagogisch noch finanziell zumutbar“, meint Grünen-Ratsherr Mehrdad Mostofizadeh. NRW-SPD-Vize Britta Altenkamp warnt vor einer späteren Zunahme von Sozialkosten, wenn Kindern der ausreichende Kita-Besuch verwehrt wird. Bestraft würden Familien mit mehreren Kindern, Alleinerziehende und der Nachwuchs von armen Eltern. „Die Stadt spart am meisten, wenn Hartz-IV-Kinder nur 25 statt 45 Stunden in die Kita gehen. Doch gerade denen wollen wir doch eine Bildungschance geben.“
Sozialdezernent Peter Renzel (CDU) hatte im Juli 2009 versichert: „Es wird keine zusätzliche finanzielle Belastung der Eltern geben.“ Doch die Stadt hat nun ein Kita-Defizit von 9 Millionen Euro.