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Nach Gelagen und Grillfeten bleibt der Müll in Parks oft einfach liegen. Die Stadt will nicht länger wegsehen. Streifen des Ordnungsamtes sollen nun an Freitagen und Samstagen bis 22 Uhr besser aufpassen.
Zu Beginn einer neuen Woche ist es für die Reinigungstrupps der Entsorgungsbetriebe (EBE) inzwischen ein vertrautes Bild: Der Stadtgarten und in anderen Parkanlagen sind übersät mit Müll. Es sind die Hinterlassenschaften ausgedehnter Grillfeten und Trinkgelage. Die Verursacher machen sich allenfalls die Mühe die Essensreste, Plastikverpackungen und Blechdosen zu einem Haufen aufzuschichten. Das sieht nicht schön aus, ist ärgerlich und nicht länger zu tolerieren, heißt es jetzt bei der Stadt. Das Ordnungsamt und der städtische Eigenbetrieb Grün und Gruga wollen deshalb verstärkt gegen die „Vermüllung“ der Parkanlagen vorgehen. Von dieser Woche an sollen gemeinsame Streifen in den Parks an Freitagen und Samstagen bis 22 Uhr nach dem Rechten sehen. Die Ordnungsbehörde setzt auf eine „klare Ansprache“ und auf bessere Einsicht bei den Verursachern. Andernfalls drohe ein Ordnungsverfahren.
Schlägt das Ordnungsamt nun also einen harten Kurs ein? Dass Müll-Problem wiederholt sich in jedem Sommer und wiegt schwer: Ein bis zwei Tonnen sammeln die Reinigungstrupps jeden Montag ein. Oft seien es ausländische Großfamilien, die ihre Decken für einen Grillabend aufschlagen und ihren Müll dann liegen lassen. Bei Grün und Gruga sagt man so etwas lieber hinter vorgehaltener Hand. Niemand will sich dem Vorwurf aussetzen, er sei ausländerfeindlich. Mit Mülltrennung und den üblichen Gepflogenheiten sind die Verursacher jedenfalls nicht vertraut. Und wenn doch, scheren sie sich nicht darum.
Das gilt auch für Jugendliche, die sich im Internet zu Spontan-Feten im Stadtgarten verabreden. Gruppen von bis zu 150 Personen „glühen vor“ mit reichlich Alkohol, um dann in irgendeiner Diskothek zu verschwinden, so schnell wie sie auf aufgetaucht sind. Das Phänomen ist beileibe nicht neu. Das Ausmaß aber überrascht dann doch.
Dem will die Stadt also nicht länger tatenlos zusehen.
Tatenlos? Nein, da würden die Behörden vehement widersprechen. Schließlich sind die gemeinsamen Streifen von Ordnungsamt und Polizei längst auch in Parkanlagen unterwegs - bislang allerdings nur bis 18 Uhr; erfahrungsgemäß ist die Grillkohle dann häufig noch kalt.
Das klingt nach Dienst nach Vorschrift. Der Personalrat musste jedenfalls zustimmen, damit die Streifengänge auf den Samstag ausgedehnt werden können. Überstunden, die sich dadurch anhäufen, sollen die Bediensteten an anderen Arbeitstagen abbauen.
Drei Mitarbeiter werden sich nun auch in den Abendstunden auf den Weg machen, ein bis zwei Parkhüter von Grün und Gruga sollen sie unterstützen. Weil die Streifen nicht überall sein können, beschränken sich die Kontrollen auf jene Grünanlagen, in denen es an heißen Sommerabenden besonders heiß hergeht: auf den Stadtgarten, den Elisenpark, den Helenen- und den Kaiser-Wilhelm-Park, auf die Brehminsel in Werden und auf das ehemalige Strandbad im Löwental.
Der Sonntag bleibt für die Streifen vorerst heilig. „Wir wollen erst Erfahrungen sammeln“, sagt Johannes Oppenberg, Abteilungsleiter bei Grün und Gruga. „Wenn nötig, müssen wir auch über den Sonntag nachdenken.“ Also Abwarten, wie es in den Parks aussieht, wenn die Trupps der Entsorgungsbetriebe am nächsten Montag anrücken.