Essen. .

Der Wettbewerb des Initiativkreises Ruhr um den Zuschlag für den Aufbau eines Niedrigenergie-Stadtteils mit Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro lockt auch die Stadt Essen an: Sie wird sich um „Innovation City“ in Konkurrenz zu 53 Teilnehmern, den Kommunen im Revier, bewerben.

„Wir stehen in den Startlöchern, sagt Günther Berndmeyer, Leiter des Büros Stadtentwicklung. Am heutigen Dienstag werde ein interdisziplinärer Arbeitskreis im Deutschlandhaus erste Schritte einleiten, um mögliche Stadtteile für das Niedrigenergie-Projekt zu erkunden.

Auf einer Info-Veranstaltung im Oktogon der Zeche Zollverein am gestrigen Montag Abend hat der Initiativkreis erstmals allen möglichen städtischen Bewerbern die genauen Kriterien des Wettbewerbs erläutert. Das Land NRW beteiligt sich an der Finanzierung mit einer halben Million Euro - für die Gründung der Projektgesellschaft.

Interessenten müssen sich sputen

„Bisher waren uns die Voraussetzungen noch völlig unklar, wir konnten nicht richtig loslegen“, meint Berndmeyer. Was die Stadtoberen um Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) umtreibt, ist auch die Frage: Müssen und dürfen die von Finanznot geplagten Städte einen finanziellen Eigenanteil mitbringen?

Die Interessenten müssen sich allerdings sputen: Das Ausschreibungsverfahren läuft nur bis zum 14. Mai, bereits im Herbst 2010 soll der Wettbewerb entschieden sein.

Voraussetzungen für die künftige „Innovation City Ruhrgebiet“ sind: eine Einwohnerzahl zwischen 30 000 und 70 000; kein großer Kohlendioxid-Emittent im Pilotgebiet, eine fürs Ruhrgebiet typische Misch-Siedlungsstruktur; die konkrete Benennung innovativer Technologien (Energieeffizienz, Mobilität). Außerdem müssen mindestens 10 Prozent der Gesamtarbeitsplätze im industriellen Gewerbe angesiedelt sein.

Der ausgewählte Stadtteil soll in den nächsten zehn Jahren so umgebaut werden, dass dieser nur noch halb soviel Energie verbraucht wie heute. Dafür soll der Gebäudebestand energetisch saniert und die Energie CO2-arm erzeugt werden. Verkehrssysteme sollen umweltfreundlicher werden.