Essen. .
Das schwere Unwetter hat am Samstag in Essen für Wasser in Kellern und auf der A 40 gesorgt. Die Feuerwehr meldete 238 Einsätze. Davon ließen sich die Fußballfans nicht beeindrucken - und feierten den Erfolg der Nationalelf in Autokorsos.
Leer gefegt war das „Seaside Beach“, als sich am Samstag grelle Blitze und ein Gewittersturm über dem Baldeneysee austobten. Wo zuvor rund 5000 Tanzwütige gleichermaßen schweißtreibend wie ausgelassen beim 5. Smag-Sundance zappelten und beim anschließenden Public Viewing mitfieberten, machte sich durch das Unwetter Verwüstung breit. Feuerwehr, Polizei und Veranstalter hatten sich zum Ende der ersten Halbzeit zur Evakuierung des Geländes am See entschlossen, da die Sicherheit nicht gewährleistet werden konnte. Das Unwetter selbst traf vor allem den Nordosten der Stadt. Die Feuerwehr fuhr 238 Einsätze.
Pünktlich zum Anpfiff des Viertelfinalspiels Deutschland /Argentinien stürmte eine Gewitterfront mit Starkregen und heftigen Böen über das Stadtgebiet. Besonders betroffen waren die Stadtteile Kray, Katernberg und Altenessen. Die Feuerwehr fuhr bis Mitternacht allein 238 Einsätze, weil Keller unter Wasser standen. Insgesamt hatten Berufs- und Freiwillige Feuerwehr rund 200 Leute im Einsatz.
A 40 stand bei Kray einen Meter unter Wasser
Einen Meter unter Wasser stand die A 40 im Bereich der Anschlussstelle Kray. Die ersten Fahrzeuge, die in die unerwarteten Wassermassen fuhren, blieben mit technischen Defekten liegen. Nach Angaben der Polizei NRW war die Autobahn in beiden Fahrtrichtungen ab 17 Uhr für etwa drei Stunden gesperrt „Auf einer Länge von mindestens 150 Metern hatte sich ein See gebildet“, beschreibt Mike Filzen, Pressesprecher der Feuerwehr, die Situation. Nachdem die Einsatzkräfte der Feuerwehr mehrere Bodeneinläufe gereinigt hatte, lief das Wasser allmählich ab. Der Verkehr wurde teilweise über die Krayer Platte umgeleitet.
„Der sonst oft gebeutelte Süden der Stadt blieb diesmal weitgehend verschont“, stellt Filzen fest. Die Großveranstaltung im Seaside Beach am Baldeneysee mit Smag-Sundance und Public Viewing musste allerdings aus Sicherheitsgründen zum Ende der ersten Halbzeit abgebrochen werden. Nach Angaben der Polizei „waren die rund 6000 Leute zwar nicht begeistert, hatten aber viel Verständnis, so dass die Evakuierung des Geländes ruhig ablief“.
Rund 1500 Unwetter geplagte Fußballfans machten sich auf den Weg zur WM-Arena in der Messehalle 6 und fanden hier kostenfreien Einlass, um die zweite Halbzeit zu erleben. „Die Stimmung unter den rund 7500 Fans war super“, freut sich Thomas Siepmann, Initiator 11 Freunde-Die WM-Arena. Die Übertragung des Spiels auf der rund 130 Quadratmeter großen Leinwand lief diesmal ungestört. Sollte mal ein Beamer ausfallen stehen noch zwei weitere Ersatzgeräte zur Verfügung. Infolge von Ausfällen bei privaten Satellitenanlagen blieben jedoch viele private Bildschirme dunkel.
Bei den Public Viewing -Veranstaltungen kühlte wohl der Regen die erhitzten Gemüter. Die Feuerwehr meldet „nur“ 80 Rettungseinsätze. Nach dem Sieg der deutschen Elf trafen sich die Fans zu Autokorsos in Rüttenscheid und Innenstadt.