Heidhausen. .
Optimal vorbereitet, das muss man nicht nur der deutschen Nationalmannschaft attestieren. Mit diesem Prädikat darf sich auch die Freiwillige Feuerwehr Werden-Heidhausen schmücken.
Die Wehrleute hatten am Brakeler Wald nämlich nicht nur ein spannendes Programm aus Information und Unterhaltung (inklusive Public Viewing in der Halle) zusammengestellt. Sie war auch den Anforderungen, die der vorhergesagte Starkregen stellte, jederzeit gewachsen. Denn fast pünktlich zum Anpfiff öffnet der Himmel seine Schleusen. Gut 20 Einsätze waren abzuarbeiten - zumeist vollgelaufene Keller.
Wer zwischen Kuchentheke und Cocktailbar vor der Leinwand ausharren durfte, erlebte ein mitreißendes Spiel in freundlicher, enthusiastischer Gesellschaft. Beeindruckend auch der Sachverstand etlicher Rudelgucker.
Da gab es zum Beispiel zwei Trainer echte, mit Lizenz), die sich gekonnt verbale Doppelpässe zuspielten. Über Béla Réthys Kommentare lästerten sie druckreif. „Haste gehört, der meint rechts ist alles frei. Mann, die Argentinier spielen mit Viererkette, die rücken automatisch nach innen!“ Dann nennt der Ungar vom Fernsehen einen deutschen Verteidiger Friedrich den Großen. „Super Vergleich. Ich seh’ ihn vor mir, den Alten, wie er gichtig am Stock durch die Strafraum humpelt.“
Hauptthema der beiden: Die Metamorphosen von Poldi und Miro, bei dessen Salto nach dem 4:0 es kein Halten mehr gab. „Was hat der Löw mit denen gemacht. Die haben doch Zivis aus dem Flugzeug geschoben.“
Verblüffend, wen sie für den bärenstarken Auftritt der jungen Adlerträger verantwortlich machen: Hans-Hubert Vogts. „Der Berti hat doch die Grundlagen geschaffen, die haben alle nach seinem System Fußball spielen gelernt.“
Der Kick war aber nicht der einzige Höhepunkt der zwei Tage der offenen Tür. Bei zunächst tropischer Hitze konnten kleine Besucher einen Geschicklichkeitsparcours mit Atemschutzgerät auf dem Rücken absolvieren. Zudem zeigten die Männer und Frauen vom Brakeler Wald, was passiert, wenn man brennendes Fett mit Wasser zu löschen versucht. In gebührendem Sicherheitsabstand fieberte die Zuschauer dem entscheidenden Moment entgegen. Nebenan dreht das Spanferkel eine Extrarunde. Nach dem Einheizen hat das Speiseöl seinen Siedepunkt von etwa 200 Grad erreicht. Eine winzige Menge Wasser versinkt zunächst im brodelnden Topf, um sich Augenblicke später explosionsartig auszudehnen. Die Zündung fällt so stark aus, dass die Versuchsanordnung umkippt. „Ein Mensch in unmittelbarer Nähe hätte lebensgefährliche Verletzungen erlitten“, weiß Thomas Hettgen, der diese und weitere Demonstrationen moderierte. „Wem zu Hause in der Küche Fett in Brand gerät, sollte den Topf mit dem passenden Deckel verschließen und abwarten“, rät er.