Essen.
Zwischen Berliner Platz und Rheinischem Platz ist eine elegante Grünanlage entstanden: 560 Meter lang, viel Wasser, viel offene Fläche. Jetzt können auf den umliegenden Grundstücken die Häuser kommen.
Zehn lange Jahre hat es gedauert von der ersten Idee bis zum fertigen Ergebnis, und gestern war es nun soweit: Stolz und aufgekratzt konnten Baudezernentin Simone Raskob und der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel, Georg Arens, den fast fertigen Park zwischen Uni und der Innenstadt präsentieren. 560 Meter ist der Grünstreifen lang, der in einem eleganten Bogen von der Segerothstraße zum Rheinischen Platz führt und der das Rückgrat des künftigen Uni-Viertels bilden wird. Wie um das Essener Glück perfekt zu machen, berichtete Arens von zwei Investoren, mit denen er zwecks Bebauung der umliegenden Grundstücke kurz vor dem Vertragsabschluss stehe. Allbau und Hochtief sind mit eigenen Projekten ohnehin im Boot, weitere Verhandlungen laufen. Arens: „Wir sind hier klar über den Berg.“
Clou des Parks sind die vier großen Wasserbecken, die seit gestern befüllt werden. Ein Anblick, der einige Kinder sofort zum Plantschen animierte. Verboten ist das nicht, aber auch nicht unbedingt erwünscht. Die Bassins sind in der Mitte bis zu 1,50 Meter tief, sodass Eltern ausdrücklich gebeten werden aufzupassen. Denn Zäune wird es selbstverständlich nicht geben. Die Reinigung des Wassers erfolgt über ein ausgeklügeltes System, teils mit Chemie, teils durch Natur - die Schilf-Inseln in den Becken sind dabei hilfreich. Gespeist werden die Becken mit Regenwasser, das von den umliegenden Gebäudedächern abgeleitet wird. Nur die Grundbefüllung kam per Schlauch.
Robuste und doch formschöne Bänke, Holzstege, elegante Brücken, asphaltfreie Wege - im neuen Park ist das immer noch oft kümmerliche Essener Niveau in Sachen Stadt-Ästhetik deutlich übertroffen worden. Nur der etwas papageienhafte Spielplatz fällt ab, aber das sind Kleinigkeiten. Und den Kindern, die am Planungsprozess beteiligt waren, wird’s gefallen.
Immerhin 6,5 Millionen Euro hat die öffentliche Hand insgesamt investiert, und diese Vorleistung, so Arens, habe auf Investoren Eindruck gemacht. Bleibt zu hoffen, dass die nun entstehende Architektur den Standard des Parks aufgreift. Besonders in Richtung Uni sind nicht nur Bürobauten geplant, hier ist auch ausgesprochen ruhiges Wohnen möglich - und das kaum einen Steinwurf von der City entfernt.
Schon mal vormerken: Mit einem großen Familienfest für jedermann nebst Feuerwerk, Musik, Bespaßung und Speis und Trank will die Stadt den Park am Freitag, 2. Juli von 17 bis 23 Uhr eröffnen.