Essen. .
NRW hat gewählt - und das Ergebnis der Abstimmung könnte die Abschaffung der Studiengebühren zur Folge haben. Bis 2012 will Hannelore Kraft die Gebühren auf Null herunterfahren - und sorgt damit natürlich auch an der Uni Duisburg-Essen für Gesprächsstoff.
Noch läuft der Koalitionspoker. Welche Regierung wird künftig das Land regieren? Fest steht, Schwarz-Gelb ist passé, denn künftig wird die SPD im Land ein Wörtchen mitreden, wenn nicht gar die Diskussion bestimmen. Für die NRW-Studenten stellt sich die Frage: „Halten die Genossen ihr Versprechen, die Studiengebühren abzuschaffen?“
Hannelore Kraft (SPD), die potenzielle NRW-Ministerpräsidentin, sagte: „Im Falle eines Sieges bei der Landtagswahl werden wir die Gebühren bis 2012 auf Null runterfahren.“ Doch welche Auswirkung hätte die Umsetzung dieses Versprechens an der Universität Duisburg-Essen (UDE)?
„Spürbare Auswirkungen an der UDE“
„Sollte es zu einem Wegfall der Einnahmen aus Studienbeiträgen kommen, hätte dies an der Uni Duisburg-Essen spürbare Auswirkungen“, sagt Thomas Winck, beim Dezernat Wirtschaft und Finanzen zuständig für die Verteilung der Gebühren. Winck hofft im Falle einer Abschaffung der Gebühren auf ein vernünftiges Modell zur Kompensation der dadurch entstehenden Ausfälle. Sonst bestünde die Gefahr, dass rund 160 Mitarbeiter der UDE, deren Stellen durch Gebühren finanziert werden, nicht länger beschäftigt werden könnten.
Für Studenten ist die finanzielle Mehrbelastung ein Fluch, für die Hochschule ein Segen: Seit der Einführung von „Studienbeiträgen“, wie die Gebühren an der UDE verniedlichend genannt werden, im Jahr 2007, kassierte die Hochschule über 70 Millionen Euro. In den ersten zwei Jahren zahlten Studenten, die nicht in den Genuss einer Gebührenbefreiung kamen, 500 Euro pro Semester. Seit dem vergangenen Jahr beträgt der Satz 480 Euro. Die Einnahmen, etwa ein Achtel des jährlichen Haushalts, sollen „der Verbesserung von Forschung und Lehre dienen und zeitnah eingesetzt werden.“
Mit den Studiengebühren konnten beispielsweise bislang zusätzliche Lehrkräfte eingestellt werden, die Bibliothek neue Bücher kaufen und ihre ihre Öffnungszeiten ausweiten, zudem konnten zusätzliche Lernflächen eingerichtet werden.
Beim AStA der UDE steht die Hoffnung auf finanzielle Entlastung der Studenten im Vordergrund: „Wir begrüßen alle politischen Bestrebungen, die eine Abschaffung der Studienbeiträge zur Folge haben.“