Essen.
Das weltweit erste Navigationssystem für Blinde und Sehbehinderte wird Ende August auf Zollverein installiert. Zudem haben Lions und Ruhr.2010 einen Reiseführer Ruhrgebiet für behinderte Menschen aufgelegt.
„Achtung, nach drei Schritten kommt eine Treppe. Der Handlauf ist rechts.“ Mit solchen Ansagen soll das System Menschen mit Sehbehinderung durch die Kohlenwäsche der Zeche Zollverein und über das Außengelände führen. Entwickelt wurde das System an der Uni Stuttgart, finanziert wird es von den Lions- und Leo-Clubs aus den Distrikten Westfalen-Ruhr und Rheinland. Die Clubs stecken rund 150 000 Euro in das Kulturhauptstadt-Projekt „Soziale Teilhabe“.
So barrierefrei wie möglich soll das Ruhrgebiet werden, sagt Ruhr 2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen. Deshalb haben Lions und Ruhr 2010 die 60-Seiten-Broschüre „Reisetipps ohne Barrieren“ aufgelegt, für die behinderte Tester Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Gastronomie überprüft haben. Eine von ihnen war die Bochumer Rollstuhlfahrerin Petra Lange. Sie weist darauf hin, dass diese Tipps nicht nur wichtig für Behinderte sind: „Wo ich durchkomme, kommt auch eine Frau mit Kinderwagen durch.“