Essen..

In ganz NRW haben Schüler und Studenten am Mittwoch für Reformen in der Bildungspolitik demonstriert. Allein in Essen gingen 1000 Teilnehmer auf die Straße. Anders als im November lief die Demo nach Angaben der Polizei „sehr friedlich“.

Mehrere tausend Studenten und Schüler haben am Mittwoch in mehreren nordrhein-westfälischen Städten für Reformen in der Bildungspolitik demonstriert. Allein in Essen gingen nach Polizeiangaben rund 1000 Teilnehmer auf die Straße, in Düsseldorf 700 und in Oberhausen 400. Die Demonstrationen sind Teil eines bundesweiten Aktionstags.

Anders als bei den Protestzügen im November - damals wurden in Essen Straßen blockiert - verlief die Demo nach Angaben der Polizei diesmal „sehr friedlich“. Vom Willy-Brandt-Platz aus zogen die Teilnehmer zum Rathaus. Um den Protest nicht zu instrumentalisieren, hatte das Essener Schülerbündnis allen Parteien und Institutionen das Fahnenschwenken verboten. Auffällig war in Essen auch das Alter der Teilnehmer: So gingen deutlich mehr Schüler als Studenten auf die Straße.

„Wir fordern weiter die Abschaffung der Kopfnoten“

Die Landesschülervertretung kritisiert, dass keine der beim Bildungsstreik im vergangenen Jahr erhobenen Forderungen umgesetzt worden sei. „Wir fordern weiter die Abschaffung der Kopfnoten und des dreigliedrigen Schulsystems“, sagte Vorstandsmitglied Benedikt Haumer. Nach wie vor litten die Schulen unter Sparprogrammen und Lehrermangel. Dass Schüler während der Unterrichtszeit auf die Straße gingen, sei aus seiner Sicht kein rechtliches Problem. „Das Demonstrationsrecht ist höher als die Schulpflicht“, sagte er.

Das Schulministerium weist jedoch daraufhin, dass die Teilnahme an einem Schülerstreik während der Unterrichtszeit unzulässig sei. „Wer daran teilnimmt, kassiert einen unentschuldigten Fehltag“, sagte Sprecher Jörg Harm.

Die Jungsozialisten (Jusos) NRW riefen neben Schülern und Studenten auch Auszubildende dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen. Der Landesvorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation, Christoph Dolle, forderte eine sofortige Abschaffung von Kopfnoten, Studiengebühren und Grundschulgutachten. Außerdem müssten die Bachelor- und Master-Studiengänge überarbeitet werden. (mit ddp)