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Im ehemaligen Grugabad-Restaurant hat Eon Ruhrgas am Dienstag das „Gaseum“ eröffnet. In der Museums- und Erlebniswelt werden 200 Jahre Gasgeschichte präsentiert.

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Von DerWesten

Auch im Grugapark soll gespart werden, aber jetzt ist er um einen Anziehungspunkt für Besucher reicher geworden: Eon Ruhrgas eröffnete das „Gaseum“, eine Museums- und Erlebniswelt, die 200 Jahre Gasgeschichte präsentiert. Bisher war diese Sammlung mit ihrem Leiter Frank Stahn eher bescheiden im Keller der Eon-Hauptverwaltung auf der Huttropstraße angesiedelt, am neuen publikumsintensiven Standort soll sie vor allem Schulklassen für einen anschaulichen Physikunterricht anziehen.

Im zweisprachigen Museumsführer wird daran erinnert, dass der neuentdeckte Stoff Gas dem Menschen über Generationen hinweg ein Rätsel war: „Luft, die keine Luft war, ein unsichtbares namenloses Etwas, das brennen konnte.“ Paracelsus habe dann die Bezeichnung „Gas“ vom griechischen Wort für „Chaos“ abgeleitet.

Mehrere hundert Ausstellungsstücke

Aber im neuen Museum geht es wohlgeordnet zu: Mehrere hundert Ausstellungsstücke, vom Badeofen anno 1908 bis zu modernen Verdichterstationen und Bioerdgasanlagen, warten an neun Stationen auf die Besucher. Dabei wird der Bogen von nostalgischen Exponaten wie Gas-Glühlichtbrennern mit Glühstrümpfen oder Gasbügeleisen bis hin zu Modellen modernster Erdgasspeicher und Förderplattformen gespannt. Das gewichtig-ste Objekt ist ein 350 kg schweres Bohrgestänge. Ein Fahrstuhl-Simulator verdeutlicht, welche enormen Anstrengungen notwendig sind, um das klimaschonende Erdgas aus den Tiefen des Gesteins zu holen.

„Das Gaseum macht das unsichtbare Medium Erdgas sichtbar. Es ist auch Lernort für das, was heute als selbstverständlich vorausgesetzt wird: Eine sichere und verlässliche Energieversorgung mit Erdgas als zentralem Bestandteil“, sagte Eon-Vorstandsmitglied Armin Geiß bei der Eröffnung. Im modernen Gaslabor würden die Besucher zu Forschern, die mit Experimenten und Spielobjekten nicht nur Erdgas, sondern auch Physik und Chemie der Gase kennenlernten. Besonderes Bonbon: Im Kulturhauptstadtjahr ist der Eintritt frei, es gibt ein Schulprogramm für die unterschiedlichen Altersstufen.

Oberbürgermeister Reinhard Paß sprach von einer „spannenden Reise“ durch die Welt der Energie. Das neue Museum passe „gut zu Essen und zum Knowhow unserer Energiewirtschaft.“ Paß und Geiß betonten, dass es auch darum gehe, junge Leute über Umwelt- und Klimaschutz aufzuklären.